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Sommerolympiade in Sensburg

Deutsche Jugend aus Ermland und Masuren verfestigte Kontakte bei zahlreichen sportlichen Wettbewerben


Bereits zum vierten Mal traf sich die Jugend der deutschen Volksgruppe in Ermland und Masuren zur Sommerolympiade. Sie fand vom 24. bis 26. Juni in Sensburg im Erholungszentrum „Polonez“ am Schwarzsee statt. Dieses Jahr nahmen fast 80 Personen aus neun deutschen Gesellschaften der Region an der Sommerolympiade teil.

Vertraute Gesichter bei Betreuern und Teilnehmern, aber erfreulicherweise auch viele neue Sportler konnte Edyta Gładkowska, die Vertreterin der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein und Organisatorin der Sommerolympiade, in Sensburg begrüßen. „Es kamen junge Menschen aus Allenstein, Bartenstein, Braunsberg, Heilsberg, Landsberg, Ortelsburg, Osterode, Rastenburg und Sensburg“, freute sie sich, „die haben wir zur besseren Integration am Freitagabend nach der Ankunft erst einmal gut gemischt.“ Dank verschiedener Kennenlernspiele wurden mögliche Barrieren schnell eingerissen.

Sportlich wurde es dann vor allem am Sonnabend. Nach der offiziellen Eröffnung der Vierten Sommerolympiade der deutschen Jugend in Ermland und Masuren traten die Teilnehmer in mehreren Disziplinen an. Zum einen gab es für die Fans des Mannschaftssports Beach-Volleyball und eine Fußball-Mini Euro 2016, die Anhänger der individuellen Sportarten beteiligten sich an Hindernislauf, Schießen mit Paintballmunition, Tischtennis und dem leichtathletischen Dreikampf aus Laufen, Springen und Werfen. Besonders der Hindernislauf sorgte für eine Überraschung. Dort zeigte die kleine, drahtige Zuzanna Rosinska vom Gymnasium Nr. 2 in Ortelsburg auch sämtlichen männlichen Konkurrenten die Hacken und gewann souverän. Für sie selbst kein Wunder: „Ich trainiere schon seit Langem längere Laufstrecken, also 1500 bis 2000 Meter, und bin auch bei Schulsportfesten erfolgreich. Die Hindernisse hier waren gut zu meistern, auch das Wasser, das bis zu den Oberschenkeln kam.“ Die nassen Socken und Schuhe trockneten schnell bei der herrschenden Hitze von mehr als 30 Grad, die die jungen Mitglieder der Deutschen Minderheit in den Pausen zwischen den Wettkämpfen ins kühle Nass des Schwarzsees trieb. Für Entspannung sorgte am Abend ein gemeinsames Lagerfeuer.

Am Sonntag wurde die Stadt Sensburg in Form eines Stadtspiels erkundet. Sieben Gruppen traten in der gemischten Zusammensetzung vom Freitagabend dazu an. Sie sollten mit Hilfe ihrer Smartphones und GPS-Angaben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Gebäude in Sensburg ermitteln, dort jeweils ein Gruppen-Selfie schießen und an den Koordinator Waldemar Cybul schicken. Das klappte teilweise sehr gut, wie Marek Kuhn aus Wolfsdorf bei Guttstadt berichtete: „Es gab keine Probleme, selbst die Jüngste mit elf Jahren kam gut mit. Als Kapitän bin ich stolz auf unsere Truppe und unseren 1. Platz.“ Andere Mannschaften irrten in der Stadt umher und waren am Ende vor allem froh, die wunden Füße in den Brunnen am Treffpunkt stecken zu können. Doch die letzte Herausforderung wartete noch auf sie. Nach der Rückkehr ins Erholungszentrum „Polonez“ galt es als letzte Disziplin ein Wissensquiz zur Stadt Sensburg und der Region Ostpreußen zu schreiben. Alles in allem ein gelungenes Wochenende, so Marek Kuhn stellvertretend für die Teilnehmer der Sommerolympiade: „Das Eis am Anfang war schnell gebrochen, wir haben uns gut zusammengerauft und fair miteinander konkurriert. Es war schön mit den vielen neuen Bekannten hier.“

Wie am Ende allgemein zu hören war, hätte das Wetter ein kleines bisschen kühler sein dürfen, denn die Erschöpfung war auch den sportlicheren Teilnehmern anzumerken. Einig waren sich alle auch in ihrem Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen, spätestens im nächsten Jahr, wenn es wieder heißen wird – die Spiele sind eröffnet.

Uwe Hahnkamp



Veröffentlichung des Berichts mit freundlicher Genehmigung der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.