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Historie der Kreisgemeinschaft   Ein Überblick von Erich Rattay und Edelfried Baginski

Eine Zeittafel, wie dieser Überblick, kann nicht allumfassend sein. Es ist aus Platzgründen nicht möglich, alle Landsleute, die in den vergangenen 50 Jahren für die Kreisgemeinschaft, für ihre Menschen und damit für ihre geliebte Heimat mit vollem Einsatz und heißem Herzen gearbeitet haben, namentlich zu nennen und ihre Leistungen zu würdigen. Die meisten von ihnen sind uns in die Ewigkeit vorausgegangen. Wir können sie vor allem dadurch ehren, daß wir ihre Arbeit fortsetzen, solange unsere Kraft reicht und bis Jüngere an unsere Stelle treten.

August 1948: Gründung der Landsmannschaft Ostpreußen und zugleich der Heimatkreisgemeinschaften, die die ostpreußischen Stadt- und Landkreise vertreten und fortsetzen.

Erster Vorstand:
  Kreisvertreter: Gerhard Bahr bis 12.11.1954
  1. Stellvertreter: Werner Mey
  2. Stellvertreter: Gustav Heybowitz
  Schatzmeister: Willi Riemek

Schwerpunkt der Arbeit: Sammlung und listenmäßige Erfassung der Landsleute, Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter, Veranstaltung von Heimattreffen.

10.07.1949: Erstes Ortelsburger Kreistreffen in Hannover

19.08.1951: Ortelsburger Treffen in Herne

15.03.1952: Erster Ortelsburger Kreisbrief herausgegeben

28.08.1954: Übernahme der Patenschaft für Kreis und Stadt Ortelsburg durch Kreis und Stadt Hannoversch- Münden. Entgegennahme der Patenschaftsurkunden durch den ehemaligen Landrat des Kreises Ortelsburg Dr. von Poser und den letzten Bürgermeister der Stadt Ortelsburg Bruno Armgardt.

13.11.1954: Neuwahlen für den Vorstand ergeben:
  Kreisvertreter: Max Brenk bis 12.03.1976
  1. Stellvertreter: Werner Mey
  2. Stellvertreter: Gustav Heybowitz
  Schatzmeister: Willi Riemek

Arbeitsschwerpunkte: Erstellung der "Seelenlisten", der Totenliste, sowie erster Dorfchroniken; Gewinnung von Vertrauensleuten für alle Orte des Kreises; Zuarbeitung für den Lastenausgleich.

19.05.1956: Gründung der "Vereinigung ehemaliger Lehrer und Schüler der Hindenburgschule Ortelsburg". Erster Vorsitzender Walter Pszolla.

1957: Herausgabe erster Heimatliteratur "Der Kreis Ortelsburg" von Dr. Max Meyhöfer und 1969 "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg".

18.04.1962: Auflösung der Patenschaft zu Hannoversch-Münden in gegenseitigem guten Einvernehmen, da im Umfeld der Patenstadt nur sehr wenige heimatvertriebene Ortelsburger lebten.

25.08.1962: Gründung der "Gemeinschaft ehemaliger Ortulfschülerinnen". Erste Vorsitzende Friedel Hipler.

13.12.1962: Offizielle Patenschaftsübernahme Wanne-Eickel / Stadt und Kreis Ortelsburg in einer festlichen Ratssitzung in der Aula der Realschule Wanne-Eickel durch Oberbürgermeister Edmund Weber und Oberstadtdirektor Alfred Hufeld unter reger Beteiligung der Bevölkerung.

Sept. 1966: Einrichtung eines "Ortelsburger Zimmers" im Saalbau von Wanne-Eickel als Vorläufer einer späteren Heimatstube.

17.11.1967: Das Fallschirmjägerbataillon 252 der Bundeswehr in Nagold übernimmt die Tradition des Jägerbataillons Graf Yorck von Wartenburg (Ostpr.) Nr.1 und knüpft damit gleichzeitig die Verbindung zur Kreisgemeinschaft Ortelsburg.

12.09.1969: Georg Grothe wird als neuer Schatzmeister gewählt.

01.03.1970: Gustav Heybowitz wird erster Stellvertreter.

1972: Einrichtung der Heimatstube im Gebäude der ehemaligen "Unser-Fritz-Schule" in Wanne-Eickel.

01.01.1975: Die Städte Wanne-Eickel und Herne werden zu einer Stadt mit dem Namen Herne zusammengelegt. Herne führt die Patenschaft unter Oberbürgermeister Urbanski fort, der sich um die herzlichen Beziehungen zu den Ortelsburgern sehr verdient gemacht hat.

1975: Else Ritzenhoff wird Karteiführerin und bearbeitet u.a. die Seelenlisten und die Heimatkreiskartei.

08.03.1976: Max Brenk gibt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf. In Würdigung seiner langjährigen und außergewöhnlichen Verdienste wird er zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Gustav Heybowitz übernimmt dieses Amt kommissarisch.

1977: Der Ortelsburger Heimatbote 1976/1977 wird erstmals von Hugo Krüger gestaltet und mit 2500 Exemplaren fertiggestellt, von denen etwa 2000 zum Versandt kommen. Die Patenstadt Herne ermöglicht den Druck. Die Versandkosten können nur mit Mühe aufgebracht werden.

03.03.1979: Nach erfolgter Wahl stellt sich der Kreisvorstand wie folgt dar:
  Vorsitzender / Kreisvertreter: Gustav Heybowitz
  1. Stellvertreter: Wilhelm Geyer
  2. Stellvertreter: Hans Petry
  Schatzmeister: Georg Grothe
  Karteiführerin: Else Ritzenhoff
  Schriftleiter Heimatbote: Hugo Krüger
  Geschäftsstelle: Edith Albrecht

Sept. 1981: Herausgabe des Heimatbuches "Der Kreis Ortelsburg im Bild" das von Max Brenk zusammengestellt wurde.

1982: Die Auflage des Ortelsburger Heimatboten beträgt bereits 6000 Exemplare.

17.04.1982: Die Kreisgemeinschaft gibt sich eine Satzung, wird beim Amtsgericht in Herne in das Vereinsregister eingetragen und erhält die Gemeinnützigkeit.

Mai 1984: Kreistagswahlen; die Wahlen zum Vorstand am 01.12.1984 ergeben:
  Kreisvorsitzender: Gustav Heybowitz
  1. Stellvertreter: Wilhelm Geyer
  2. Stellvertreter: Edith Albrecht
  Schatzmeister: Georg Grothe

Im Kreisausschuß sind u.a. Else Ritzenhoff, Hugo Krüger, Erich Rattay, Hans Petry, Ewald Grzanna, Heinz Lork.

1989: Die Heimatstube wird in die Musikschule in der Gräffstraße in Herne verlegt, wo sie sich heute noch befindet.

04.03.1989: Wahlen zum Kreistag; am 01.04.1989 wird folgender neuer Vorstand gewählt:
Kreisvorsitzender: Wilhelm Geyer
  1. Stellvertreter: Hans Petry
  2. Stellvertreter: Edith Albrecht, zugleich Geschäftsführerin
  Schatzmeister: Heinz Lork
  nach dessen Ausscheiden übernimmt Wilhelm Geyer diese Aufgabe zusätzlich.

Zum Kreisausschuß gehören weiterhin Else Ritzenhoff, Hugo Krüger, Erich Rattay, Werner Zabel, Edith Tebben, Erich Sadlowski, Ewald Grzanna, und Heinz Hipler. Gustav Heybowitz - nunmehr 85 Jahre alt - wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Besonders verdient gemacht hatte er sich um die Sammlung der Ortelsburger Landsleute, was sich auch in der Steigerung der Auflagenhöhe des Heimatboten auf 13.000 Exemplare ausdrückt. Damit verbunden war auch die Schaffung einer gesunden finanziellen Basis der Kreisgemeinschaft, Vermehrung der Ortelsburger Heimatliteratur und die Festigung der Verbindungen zur Patenstadt Herne.

1992: Neuwahlen zum Kreistag

12.12.1992: Wilhelm Geyer tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück; Edelfried Baginski übernimmt das Amt kommissarisch.

Wilhelm Geyer hat die wirtschaftliche Lage der Kreisgemeinschaft weiter gefestigt und geordnet. Ihm ist der weitere Ausbau der Heimatstube in Herne zu verdanken, die am 11.03.1992 in einer Feierstunde in Anwesenheit von Oberbürgermeister Pohlmann eingeweiht wurde.

27.03.1993: Der neue Kreistag wählt folgenden Vorstand:
  Kreisvorsitzender: Edelfried Baginski
  Stellvertreter: Hans Petry
  Geschäftsführerin: Edith Albrecht
  Schatzmeisterin: Helga Frankiewicz
  Karteiführerin: Else Ritzenhoff

Weitere Mitglieder im Kreisausschuß sind Heinz Hipler, Hugo Krüger (bis Ende 1993), Erich Sadlowski, Erich Rattay und Helene Deptolla.

In der folgenden Legislaturperiode wird die Satzung zukunftsweisend geändert, eine Geschäftsordnung für den Kreisausschuß geschaffen, der deutsche Kulturverein in Ortelsburg gezielt unterstützt, Kontakte zur polnischen Verwaltung in Ortelsburg hergestellt und die Verbindung zur Yorck-Jäger-Kameradschaft und ihrem Patenbataillon von der Bundeswehr gefestigt. Die Heimattreffen sind weiterhin gut besucht. Oberbürgermeister Becker besucht mit seinem Vorgänger die durch Erich Sadlowski vorbildlich verwaltete Heimatstube und würdigt die Arbeit der Kreisgemeinschaft.

1995: Hans Petry und Heinz Hipler scheiden aus dem Kreisausschuß aus; neuer Schriftleiter Heimatbote und Mitglied im Kreisausschuß wird Alfred Denda.

09.12.1995: Ewald Grzanna wird als stellvertretender Vorsitzender gewählt.

1996: Neuwahlen zum Kreistag

22.03.1997: Der neue Kreistag beschließt einstimmig die Wiederwahl des bisherigen Vorstandes und des Kreisausschusses.

1997: Die Patenstadt Herne begeht ihr 100. Stadtjubiläum und zugleich 35 Jahre Patenschaft für die Kreisgemeinschaft.

18.11.1997: Beisetzung des Ehrenvorsitzenden Gustav Heybowitz.

August 1998: Die Kreisgemeinschaft besteht 50 Jahre. Dieses Jubiläum soll am 17.Oktober 1998 im Kulturzentrum der Patenstadt Herne mit einem "Ortelsburger Abend" mit Gästen und Landsleuten festlich begangen werden.

Schlußbemerkungen 50 Jahre Kreisgemeinschaft liegen hinter uns. Das Selbstverständnis und die Zukunft der Kreisgemeinschaft beruhen auf der Zustimmung von tausenden Landsleuten, die durch die Teilnahme an den Heimattreffen und durch ihre Spenden für den Heimatboten ihren Willen und die Treue zur angestammten Heimat zum Ausdruck bringen. Dies ist Auftrag und Verpflichtung für unsere künftige Arbeit.

Falls sich in diesen Überblick Fehler eingeschlichen haben sollten, bitten wir um Verständnis, da wir zum Teil auf die Aktenlage angewiesen waren.


Historie der Kreisgemeinschaft Ortelsburg   (Fortsetzung)   Edelfried Baginski

Die veröffentlichte Chronik der Kreisgemeinschaft endete im Jahre 1998 (siehe Heimatboten 1998, S. 12 – 15 und 1999, S. 17 – 19). Seitdem sind 13 Jahre vergangen in denen die Kreisgemeinschaft ihre vielfältige Arbeit für unsere Heimat und ihre Menschen fortgesetzt hat. Viele Ereignisse sind es wert, nicht vergessen zu werden vor allem auch die Ortelsburger Landsleute, die selbstlos und heimattreu mitgearbeitet haben.

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