Das Kreuz wurde eingeweiht durch der Pfarrer der evangelischen Pfarrei, Prof. Alfred Tschirschnitz und die Priester Lech Lachowicz, Pfarrer der katholischen Pfarrei des Heiligen Bruder Albert und André Schmeier, Seelsorger der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren, eingeweiht.

Von links: Dieter Chilla und Danuta Górska


Paweł Samsel bei der Begrüßung

Helena Samsel bei ihrer Auszeichnung

… und Helga Jurewicz

Publikum des Landestreffens

Mitteilungsblatt der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren

06/2010   Die früheren Einwohner werden geehrt   Ortelsburg. Kreuz auf dem alten Friedhof

Auf dem geschlossenen evangelischen Friedhof in Ortelsburg, der in einen Park umgewandelt wurde, wird ein Kreuz errichtet, das an die verstorbenen Einwohner der Stadt und des Landkreises erinnern soll.

Die offizielle Enthüllung findet im Juli statt.

Das Metallkreuz ist fünf Meter hoch und wird auf dem Betonsockel in der Verlängerung der Hauptallee des damaligen evangelischen Friedhofs errichtet, in der Nähe des Quartiers der Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Das Kreuz wird ungefähr dort stehen, wo sich früher die Kapelle befand, die Endeder 70er Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zerstört wurde. Die Idee eines Holzkreuzes hatte die Kreisgemeinschaft Ortelsburg Ende 2008. Sie wandte sich damals mit der Idee an die Bürgermeisterin Danuta Górska. Die Stadt forderte ein Gutachten vom Priester Prof. Alfred Tschirschnitz, Pfarrer der evangelischen Pfarrei an, der das Projekt befürwortete. Dieser hatte auch angemerkt, dass das Kreuz am besten aus Metall hergestellt werden solle, damit es nicht so leicht durch potentielle Wandalen zerstört werden könne.

Auch die letzte Version des Schriftzuges entstand dank der Bemerkung des Pfarrers. Die zweisprachige, deutsch-polnische Aufschrift sagt: "Zur Erinnerung an die Verstorbenen der Stadt und des Landkreises Ortelsburg. Errichtet von der Kreisgemeinschaft Ortelsburg im Jahre 2010". Die offizielle Enthüllung des Kreuzes ist mit Teilnahme der Gäste aus Deutschland für den 21. Juli geplant.

"Ich freue mich, dass die Stadt die Initiative der ehemaligen Einwohner positiv begutachtet hat", sagt Edmund Kuciński, Vorsitzender der Gesellschaft "Heimat". 2005 sollte im Park bei der Straße ul. Skłodowskiej-Curie für Richard Anders, Bürger der Stadt und Begründer des Parks, ebenfalls eine Erinnerungstafel errichtet werden. Dies ist jedoch nicht zu Stande gekommen, zum einen weil ein Teil der damaligen Abgeordneten und zum anderen der Rat zur Erinnerungsbewahrung von Kampfhandlungen und Leiden (Rada Ochrony Pamięci Walk i Męczeństwa) dagegen waren. Als Grund wurde abgegeben, dass während des Zweiten Weltkrieges,der Sohn von Richard Anders (damals schon tot) von der Arbeit der Kriegsgefangengen profitiert habe.

lek (Lech Kryszałowicz)


08/2010   Masurische Friedenszeit Ortelsburg. Erinnerungskreuz

"Zur Erinnerung an die Verstorbenen aus Stadt und Kreis Ortelsburg", dieser Schriftzug hängt auf Deutsch und Polnisch unter dem Kreuz auf dem alten evangelischen Friedhof in Ortelsburg.

Das Kreuz und die Tafel enthüllte am 21. Juli Danuta Górska, Bürgermeisterin von Ortelsburg und Dieter Chilla, Vorsitzender der Kreisgemeinschaft Ortelsburg. Das Metallkreuz ist fünf Meter groß und steht auf einem Betonsockel. Es befindet sich in der Nähe des Quartiers der Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die Initiative zur Errichtung des Kreuzes ergriffen Ende 2008 die ehemaligen Einwohner der Stadt und des Landkreises von Ortelsburg, die in Deutschland wohnen. Sie haben das Kreuz auch gestiftet.

"Soweit die Urkunden vorhanden sind, habe ich seit 1600 640 Vorfahren in gerader Linie festgestellt. Alle waren aus Masuren", sagte während der Enthüllung des Kreuzes Dieter Chilla, Vorsitzender der Kreisgemeinschaft Ortelsburg aus Deutschland. Nach 1945 befand sich meine ganze Familie in Deutschland. "Das Thema: Masuren wurde bei uns stets diskutiert. Heute verstehe ich, dass man verzweifelt versucht hat, der Sehnsucht nach Masuren Herr zu werden. Ich bin stolz darauf, dass ich aus Masuren komme", offenbarte er. Der Vorsitzende sprach die Bibel an und meinte dass es die Friedenszeit und Streitzeit gäbe. "Heute herrscht Frieden. Dieses Kreuz sollte ein Versöhnungszeichen der polnischen und deutschen Nation sein", endete er.

Und Danuta Górska, Bürgermeisterin von Ortelsburg, erinnerte daran, dass Geschichte nicht nur große Ereignisse sind, sondern auch das Schicksal von Durchschnittsmenschen. Wir sind hier um an die tragische Periode in der Stadtgeschichte der Anwohner zu erinnern und darüber zu wachen, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt.

An der Veranstaltung nahm auch eine große Gruppe der ehemaligen Anwohner von Ortelsburg teil, die speziell zu diesen Treffen mit einem Bus aus Deutschland angereist waren.

Text u. Bild   Lech Kryszałowicz


11/2010   Einmal im Jahr in Herne   Ortelsburg. Auszeichnung für die Pflege der Heimat

Helena Samsel und Helga Jurewicz, Mitglieder der Gesellschaft "Heimat" wurden für ihr Engagement in der deutschen Minderheit ausgezeichnet.

In diesem Jahr fand das alljährliche Treffen der Einwohner von Ortelsburg und des Landkreises Herne später als gewöhnlich statt, nämlich vom 20. bis 21. November. Das lag an der Renovierung der Halle, in der die Veranstaltung organisiert wurde. Vielleicht kamen auch deswegen weniger Teilnehmer zur Veranstaltung. Unter den Anwesenden war auch die 10-köpfige Vertretung der Gesellschaft der deutschen Minderheit "Herder" aus Ortelsburg vertreten. In der Gruppe waren neben den Vorstandsmitgliedern auch 4 junge Mitglieder der Gesellschaft, die einen Preis für ihren aktiven Einsatz für die Gesellschaft erhielten.

"Wir wollen ihnen die Welt zeigen. Sie können in Deutschland gleichaltige Kollegen treffen" erklärt Helena Samsel, stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft "Heimat".

Pawel Samsel, Mitglied der Jugendgruppe, hatte die Ehre, die Landsleute aus Deutschland zu begrüßen. Helena Samsel und Helga Jurewicz, Mitglieder der Gesellschaft "Heimat", erhielten von Dieter Chilli eine Auszeichnungen für ihre Arbeit der Pflege der deutschen Kultur und Tradition in der Heimat.

lek (Lech Kryszałowicz)