PAZ
Zeitung

Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt   Aus den Heimatkreisen   Ortelsburg   1952

5. Januar

Der Aufbau der Kreisgemeinschaft Orteisburg – Neujahrsbrief des Kreisvertreters

Liebs Ortelsburger! Wir in alle Winde zerstreuten Heimatlosen durchschreiten zum siebentenmal fern unserer Heimat die Jahreswende. Wir wandern im Schatten, Jahr um Jahr, und es ist schwer, den Sinn dieses unseres Lebens zu begreifen. Wir spüren es aber wohl mehr und mehr, daß dieses Leben von uns nur mit Anstand geführt werden kann aus der stetig wachsenden Erkenntnis heraus, daß wir im Dienste einer hohen Aufgabe stehen. Es ist eine hohe und heilige Aufgabe, mit starkem und treuem Herzen und mit den Waffen des Geistes für die Heimat streiten zu dürfen. So treten wir Heimatlosen in das neue Jahr als Menschen, die einen Auftrag zu erfüllen haben, als Menschen, die sich einer Aufgabe bis zum letzten verpflichtet fühlen.

Liebe Ortelsburger! Lassen Sie mich zum Beginn des Neuen Jahres von einer Aufgabe sprechen, mit der man sich schon lange beschäftigt, die aber jetzt im schnellen Zug zum Abschluß gebracht werden muß. Eshandelt sich – kurz gesagt – um den organisatorischen Aufbau unseres Heimatkreises Ortelsburg. Das Grundsätzliche hierzu will ich – wie folgt – kurz erläutern: Die Landsmannschaft Ostpreußen hat sich einen Organisationsplan gegeben, der für alle ostpreußischen Kreise verbindlich ist. In diesem Organisationsplan heißt es unte Absatz I: "Die Landsmannschaft Ostpreußen ist die Gemeinschaft aller Ostpreußen. Sie baut sich auf den Kreisgemeinschaften der ostpreußischen Heimatkreise auf, deren Rechte durch die Kreisvertreter wahrgenommen werden." Und weiter unter Absatz 11: "Der Kreisvertreter ist auf Grund einer schriftlichen Abstimmung zu wählen."

Diese Abstimmung läuft seit drei Jahren und geht immer weiter. Von den Ortelsburger Kreisbewohnern wurden bisher etwa zwanzigtausend Stimmen für den Kreisvertreter abgegeben. Weiter sieht der Organisationsplan die Bildung eines Kreisausschusses vor. Dazu heißt es unter Absatz 10: 1. Der Kreisausschuß wird durch die Kreisgemeinschaft gewählt und besteht aus mindestens fünf Personen. Er kann sich durch Zuwahl erweitern. 2. Der Kreisausschuß wählt für den Kreisvertreter einen Stellvertreter. 3. Den Vorsitz im Kreisausschuß führt der Kreisvertreter. 4. Ferner wählt der Kreisausschuß mindestens zwei Rechnungsprüfer, deren Aufgabe es ist, die Kassenführung zu überwachen und die Entlastung des Kassenführers vorzuschlagen. In unseren Kreisausschuß wurden bisher gewählt: 1. Gottlieb Alexander, Polizeihauptmann aus Ortelsburg, 2. Gustav Heybowitz, Bauer aus Passenheim, 3. Willy Zekan, Geschäftsführer der Viehverwertung, Ortelsburg, 4. Max Brenk, Bauer aus Ottilienhof bei Passenheim, 5. Johann Krischik, Bauer aus Alt-Werder, 6. Hugo Behrendt, Landwirtschaftsrat aus Ortelsburg. Ich mache hiermit bekannt, daß die Wahl dieser Landsleute als bestätigt gilt, falls nicht bis zum 1. Februar 1952 Einsprüche erhoben werden.

Der Kreisausschuß soll durch Zuwahlen bei den vorgesehenen Winterkreistreffen erweitert werden. Es können auch schriftlich Vorschläge mir zugestellt werden. Der Kreisausschuß wird demnächst – voraussichtlich in Hannover – zu einer Arbeitstagung zusammentreten.

Die weitere Organisation unserer Kreisgemeinschaft erstreckt sich auf die Bezirke und Gemeinden. Jede Gemeinde soll durch einen Ortsvertrauensmann und Stellvertreter und jeder Bezirk durch einen Bezirksvertrauensmann und Stellvertreter vertreten sein. Gesucht werden hier Landsleute, die mit den örtlichen Verhältnissen gut vertraut sind und das Vertrauen der Orts- bzw. Bezirksbewohner genießen.

Für folgende Ortschaften haben sich bisher folgende Vertrauensmänner zur Verfügung gestellt: Rohmanen: Adam Glitza, Wilh. Roth, Ernst Fraska. Orteisburg: Kurnitzki, E. Ceskien, K. Olk, aus Böttcher. Liebenberg: Heinr. Grunwald. Gr.-Schöndamerau: Karl Plaschke. Rodefeld: Friedr. Coch. Friedrichshof: Wilh. Dorsch, Paul Kopkow. Gr.-Jerutten: H. Boy. Alt-Keykuth: Adolf Linke, Fröhlichshof, Eckwald, Glauck: E. Poehl. Gellen: Arthur Schönrock. Scheufelsdorf: Jos. Guski. Willenberg: Ludw. Grabosch, Belusa. Davidshof: Ferd. Gonska. Anhaltsberg: Adolf Ceyk. Wildenau: Wilh. Ober. Bährenbruch: Max Kolke. Fürstenwalde: Gust. Grabowski, Joswig. Neufließ: Wilh. Kalettke. Wappendorf: Wilh. Czimzik. Malschöwen: Raether. Passenheim: Artur Strehl, Kamswich. Nareythen: Wilh. Teska. Wilhelmshof: Carl Betzmer. Langenwalde: Otto Seiler. Alt-Werder: Gust. Dorin. Borkenheide und Röblau: Helmut Poehl. Gr.-Heidenau: Karl Bojarzin. Gr.-Leschienen und Schrötersau: Fritz Scherz. Kl.-Leschienen: Wilh. Glass. Treudorf: Joh. Chille. Schwirgstein: Naroska. Moithienen: Friedr. Nock. Gilgenau: J. Biermanski. Neu-Kaykuth: Krolzik. Gr.-Dankheim: Friedr. Zdziarstek. Alt-Kirchen: Prichon. Kobbelhals: Gust. Baschek. Mingsten: Abramski. Hirschtal: Stechert. Kl.-Schiemanen: Konr. Perlebach. Höhenwerder: Zawallich.

Die vorgenannten Landsleute sind den einzelnen Ortsbewohnern bekannt. Ich mache hiermit bekannt, daß diese als Vertrauensleute für die genannten Ortschaften als bestätigt gelten, falls bis zum 1. Februar 1952 keine Einsprüche erhoben werden.

Ich bitte nun sehr dringend um weitere Meldungen für die noch fehlenden Ortschaften. Auch muß die Vertretung für Orteisburg, Passenheim, Willenberg, Mensguth und Friedrichshof noch erweitert werden.

Auch für die berufsständische Organisation werden weitere Mitarbeiter gesucht. Geeignet sind hierfür natürlich besonders Landsleute, denen das ganze Kreisgebiet gut bekannt ist. Man möge dabei zunächst folgende Berufsgruppen unterscheiden: Arbeiter, Bankwesen, Beamte und Angestellte von Körperschaften, Baugewerbe, Baustoffindustrie, Freischaffende, Handel, Handwerk, Landwirtschaft, Lehrkräfte an Höheren-, Volks- und Berufsschulen, Sanitäts- und Veterinärwesen, Transportwesen, Gaststätten und Beherbergungsgewerbe.

Mit Rücksicht auf die uns unmittelbar bevorstehenden Aufgaben, z.B. Schadenfeststellung, muß die gesamte Kreisorganisation beschleunigt vollendet werden. Ich rufe darum nochmals zur Mitarbeit auf. Darüber hinaus bitte ich alle Ortelsburger Kreisbewohner, die noch nicht hier in der Heimatkartei erfaßt sind, sich nunmehr schnellstens mit ihrer genauen Anschrift zu melden, damit zur gegebenen Zelt keine Verzögerung in der Bearbeitung entsteht.

Falls eine Schadenfeststellungskommission gebildet werden muß, wird der Kreisausschuß die hierfür geeigneten Landsleute ermitteln. In diesem Falle werden aber – so oder so – alle Vertrauensleute des gesamten Kreissebietes zur Mitarbeit herangezogen. Ich bitte alle Ortelsburger, die Veröffentlichungen in unserem Ostpreußenblatt sorgfältig zu verfolgen. Ich werde laufend über den Stand dieser und anderer Angelegenheiten berichten.

Und nun zum Schluß, liebe Ortelsburger, mein Neujahrswunsch! Helfen Sie alle mit heim Aufbau unserer Kreisgemeinschaft bei der Vervollständigung unserer Heimatkartei und allen anderen Dingen, die im Dienst an der Heimat erforderlich werden. Alles dies soll unsere gemeinsame Aufgabe sein. Die Zukunft wird unsere Geschlossenheit erfordern.

Mit guten Wünschen zum Neuen Jahr grüßt Sie herzlich in heimatlicher Verbundenheit   Ihr   Gerhard Bahr


15. Januar

Wir Ortelsburger und das Ostpreußenblatt

In der Weihnachtsausgabe unseres Ostpreußenblattes stand über dem Brief an die Ortelsburger die Ueberschrift: "Für jeden von uns ist eine Aufgabe da!" Der erste Schritt in das neue Jahr ist nun schon getan – in ein Jahr, in dem für jeden von uns eine Aufgabe im Dienst der Heimat da sein soll! Von diesen Aufgaben soll in dieser und in den weiteren Folgen des Ostpreußenblattes gesprochen werden.

Wenn wir unsere Aufgaben in einer Reihenfolge nach der Dringlichkeit und Wichtigkeit behandeln wollen, dann scheint mir die Aufgabe Nr. 1 diese zu sein: In jedem Ortelsburger Haushalt muß das Ostpreußenblatt gelesen und gehalten werden! Und warum diese Forderung als Aufgabe Nr. 1 – sozusagen als Voraussetzung für alles weitere – so herausgestellt werden muß, dies mag von zwei Gesichtspunkten aus noch einmal betrachtet werden.

1. Wir, die wir zusammengehören, sind jetzt in alle Winde zerstreut. Wir spüren es wohl, daß wir über alle Fernen hinweg durch die gemeinsame Heimat weiterhin verbunden sind, aber dies genügt uns nicht! Wir wollen diese Gemeinschaft ständig erleben, und durch sie stärken und sie immer wieder sichtbar werden lassen. Und dies alles kann uns nur durch unsere Heimatzeitung geschenkt werden, durch die Zeitung aller Ostpreußen, das Ostpreußenblatt, das auch zu jedem Ortelsburger spricht.

Dreimal im Monat kommt es als Gruß der Heimat in unser Haus. Es erzählt uns von allen heimatlichen Dingen und unterrichtet uns über alle heimatpolitischen und wirtschaftlichen Gegenwartsfragen, die unser aller Schicksal so stark berühren. Wer das Ostpreußenblatt nicht liest, ist so gut wie ausgeschlossen aus unserer Ortelsburger Familiengemeinschaft, denn man hat keine Möglichkeit zu ihm zu sprechen und ihn an unserem landsmannschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen. Wir wollen aber doch jeden Ortelsburger in unserer Kreisgemeinschaft wissen und darum muß auch jeder in unserer Lesergemeinschaft sein.

2. Genügt uns nun eine geschlossene Lesergemeinschaft? Nein, auch noch nicht! Nicht nur gelesen, nein, auch gehalten und bezahlt werden soll das Ostpreußenblatt in jedem Ortelsburger Haushalt. Wir hören es oft, daß mehrere benachbarte Familien das Ostpreußenblatt gemeinsam halten, um zu sparen. Ja, sparen müssen wir ja an allen Ecken und Kanten, wir Angehörigen des "vornehmen" Standes. Aber gegenüber der Heimat wollen ja auch die Armen nicht sparen sondern opfern, denn ohne persönliche Opfer wird das Ziel aller Ziele nie erreicht. So wünschen wir uns nicht nur eine geschlossene Lesergemeinschaft, sondern auch eine geschlossene und vollzählige Beziehergemeinschaft, in dem jeder "sein eigenes" Ostpreußenblatt hält. Denn jeder Bezieher stiftet mit seinem Bezugsgeld einige Pfennige in den Fonds unserer Landsmannschaft und er wird dadurch zum tätigen Mitarbeiter bei den großen unserer Landsmannschaft gestellten Aufgaben. Unsere Beziehergemeinschaft dorf im heimatlichen Stolz von sich bekennen, die große und starke Landsmannschaft Ostpreußen aufgebaut zu haben. Und die Stimme unserer starken Landsmannschaft kann heute nicht mehr überhört werden. Also, liebe Ortelsburger, 1952 aus jedem Ortelsburger Haushalt täglich gute 3 Pfennig (nein, mehr nicht!) für unser Ostpreußenblatt.

Doch noch eins hinzu, und vielleicht ist dies sogar das Wichtigste. Die langjährige treue Beziehergemeinschaft wird vielleicht etwas gelangweilt, diese Ausführungen verfolgen, weil sie ja nicht zu den "Betroffenen" gehört, die man hier anspricht. Gewiß, wir suchen die Nichtbezieher, aber wer das Ostpreußenblatt nicht kennt oder hält, kann auch diese Zeilen nicht lesen, und so erfährt er nichts von unserer Aufgabe Nr. 1. Wir Bezieher sind also die hier Angesprochenen, die sich mit dem Nichtbezieher befassen müssen. Tun wir es also, liebe Ortelsburger, und zwar sofort, noch jetzt im Januar. Wenn jeder, aber wirklich auch jeder bis zum 1. Februar zwei Bezieher gewinnt und damit unserer Gemeinschaft zuführt, dürfte die Aufgabe Nr. 1 wohl schon gelöst sein.

Wer kann Auskunft geben über:   Tierarzt Dr. Kurt Schmiedel aus Passenheim; Familie Paul Purtzki aus Passenheim; Julius Fischer aus Schwirgstein; Gastwirt Paul Sembowski aus Altkirchen; Heinrich Milinski aus Rummau-West. Wer Auskunft haben will über Tischlermeister Amanda und Friseur Frischmuth, beide aus Passenheim, und über Kaufmann Schlozky aus Kobulten, der möge bei mir anfragen.

Gerhard Bahr


25. Januar

Ortelsburger Kreistreffen in Rendsburg   Aufbau der Kreisgemeinschaft

1. Kreistreffen: Für die in Schleswig-Holstein wohnenden Ortelsburger findet am Sonntag, dem 17. Februar, in Rendsburg, im Schützenhof, Hindenburgstraße, ein Kreistreffen statt, wozu hiermit herzlich eingeladen wird. Das Kreistreffen wird wahrscheinlich um 9 Uhr mit einem Gottesdienst eingeleitet. In einer Feierstunde werden dann Landrat von Poser und andere Landsleute sprechen. Ich selbst werde über den Stand unserer Kreisarbeit berichten. Auch sind Wahlen für den Kreisausschuß und andere Aemter in unserer Kreisorganisation vorgesehen. Unser Landsmann Vermessungstechniker August Freitag, Rendsburg, Grüne Straße 5, hat die Vorbereitungen für dieses Heimiattreffen in die Hand genommen. Alle Ortelsburger, die dies Heimattreffen besuchen wollen, bitte Ich, sich sofort mit Postkarte unter Angabe der Personenzahl bei Landsmann Freitag anzumelden, damit er in allem disponieren und auch für ein preiswertes Mittagessen sorgen kann. Weitere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben.

2. Aufbau unserer Kreisgemeinschaft: In Folge 1 vom 5. Januar sind bei der Veröffentlichung der Ortsbeauftragten (Ortsvertrauensleute) zu meinem Bedauern Verwechslungen und Druckfehler vorgekommen, die auch bereits von verschiedenen Seiten beanstandet wurden. Es wird daraum diese Veröffentlichung nochmals wiederholt, und sie wird eränzt durch inzwischen eingegangene weitere Meldungen.

Für folgende Ortschaften haben sich bisher folgende Vertrauensmänner (Ortsbeauftragte) zur Verfügung gestellt: Alt-Keykuth: Lehrer Adolf Linke; Altkirchen: Bürgerm. Johann Pischon; Alt-Werder: Bauer Gustav Dorin; Anhaltsberg: Bauer Adolf Leyk; Bährenbruch: Bauer Michael Rogowski, Lehrer Max Kohlke; Borkenheide: Helmut Foehl; Ebendorf: Karl Nilewski; Eckwald: Bauer Emil Poehl; Erben: Amtsvorst. Hermann Forsch; Finsterdamerau: Bauer Christ. Kalettka, Bauer August Jestramski; Flammberg: Kaufmann Hans Steinhonst, Bürgerm. Gustav Toffel; Freudengrund: Bauer Friedrich Grabosch; Friedrichshagen: Bauer Johann Zawallich; Friedrichshof: Bauer Faul Kopkow, kaufm. Angest. Paul Mosdzien, Postverw. Hermann Modzel, Otto Jablonowski, Wilhelm Dorsch, Schlossermeister A. Hammerskl, Viehkaufmann Gustav Mrotzek; Friedrichsthal: Friedrich Majewski; Fröhlichshof: Bauer Emil Poehl; Fröhlichswalde: Bauer Emil Poehl; Fürstenwalde: Bürgerm. Johann Joswig, Bauer Gustav Grabowski; Geislingen: Paul Olk; Gellen: Lehrer Artur Schönrock; Georgensguth: Bauer Heinrich Weirauch; Gilgenau: Bauer Jos. Biermanski; Glauch: Bauer Emil Poehl; Groß-Dankheim: Bauer Friedrich Zdziarstek; Großheidenau: Bauer Karl Bojarzin; Groß-Jerutten: Bauer Gottlieb Heybowitz, Bauer Karl Kalisch, Bürgermeister Wilhelm Mosel (Moselewski); Groß-Leschienen: Bauer Fritz Tchorz; Groß-Schiemanen: Gottlieb Gonsewski; Groß-Schöndamerau: Karl Plaschke; Hirschthal: Bauer Zawallich, Johann Becker; Jakobswalde: Walter Baller, Rev.-Förster; Kahlfelde: Walter Bauer, Rev.-Förster; Kleinheidenau: Wilhelm Glass; Kleln-Jerutten: Wilhelm Baumgarten, Lehrer Hans Boy; Klein-Leschienen: Wilhelm Glass: Klein-Schiemanen: Lehrer Konrad Perlebach; Kobbelhals: Fritz Konopatzki, Gustav Baschek; Kobulten: Bauer Franz Reiss, Stellmacher Karl Friedriszik; Kukukswalde: Albert Kowalewski, Friedrich Junga; Langenwalde: Otto Seiler; Leinau: Bauer Wilhelm Kuizia; Liebenberg: Bauer Johann Zawallich, Lehrer Heinrich Grunwald; Malschöwen: Lehrer Bernhard Raether; Mingten: Bauer Gottlieb Abramski; Moithienen: Friedrich Nock; Nareythen: Studienrat Wilhelm Teske; Neuenwalde: Bauer Johann Chilla; Neufliess: Bauer Gustav Tulowitzki, Bauer Wilhelm Kalettka; Neu-Keykuth: Gustav Krolzyk; Neu-Werder: Bauer Johann Chilla; Ortelsburg: Stadtobersekret&aumol;r Paul Jobske, Geschäftsführer Otto Schwartinski, Bauer Wilhelm Kelch, Verwaltungs-Angestellter Max Kraniger, Karl Olk, Gastwirt Gustav Lumma, Kaufmann Emil Leskien; Passenheim: Viehkaufmann Alfred Kamswich, Studienrat i.R. Wilhelm Teske, Bauer Gustav Heybowitz; Pfaffendorf: Otto Bork; Radegrund: Wilhelm Blaurock, Paul Koslowski; Rodefeld: Friedrich Loch; Röblau: Helmut Poehl; Rohmanen: Adam Glitza, Wilhelm Both; Rohrdorf: Bauer Gustav Blumenstein; Samplatten: Gottlieb Gunda; Scheufelsdorf: Jos. Guski; Schrötersau: Gustav Dorin, Fritz Tchorz; Schwirgstein: Adolf Moroska, Wilhelm Lipka; Theerwisch: Wilhelm Müller; Treudorf: Bauer Johann Chilla; Wachholderau: Bauer Gustav Dorin; Wagenfeld: Bauer Karl Boiarzin; Wappendorf: Wilhelm Chimczik; Wildenau: Wilhelm Ober; Wilhelmshof: Gastwirt Carl Betzmer; Willenberg: Molkereiverwalter Willy Salpp, Ludwig Grabosch, Lehrer Bruno Belusa; Davidshof: Ferdinand Gonska.

Die vorgenannten Landsleute sind den Ortsbewohnern, die durch diese vertreten werden sollen, bekannt. Sie gelten als Vertrauensleute bestätigt, falls bis zum 19.Februar 1952 keine Einsprüche erhoben werden. Einsprüche ohne Unterschrift und Absender können nicht anerkannt werden. Auch bitte ich Sie, liebe Ortelsburger, herzlich bei eventuellen Einsprüchen persönliche Differenzen, die irgendwann einmal bestanden haben, zurückzustellen. Wir wollen nur prüfen, ob die hier herausgestellten Männer nach Gesinnung und Fähigkeit geeignet sind, uns bei unseren landsmannschaftlichen Aufgaben zu vertreten. Von den bisher genannten Ortsbeauftragten werden einige das Amt eines Bezirksbeauftragten übernehmen. Darüber wird aber noch berichtet. Mit Rücksicht auf den beschränkten Platz konnten die Anschriften der genannten Männer jetzt nicht bekanntgegeben werden. Wer diese oder jene Anschrift gebraucht, kann sie bei mir erfahren. Ist die Organisation unserer Kreisgemeinschaft abgeschlossen, wird jedem Ortelsburger eine Uebersicht mit Anschriftenverzeichnis zugänglich gemacht.

Mit Rücksicht auf die unmittelbar bevorstehenden Aufgaben, z.B. Schadensfeststellung, bitte ich dringend um weitere Meldungen für die noch nicht besetzten Ortschaften. Auch muß die Vertretung für die Städte und großen Ortschaften noch erweitert werden. Für die berufsständische Organisation werden besonders solche Mitarbeiter gesucht, denen das ganze Kreisgebiet vertraut ist.

Für verschiedene Aufgaben im ganzen Kreisgebiet, die im einzelnen noch festgelegt werden, haben sich bisher folgende Landsleute zur Verfügung gestellt:   Kreissparkassendir. a.D. P. Genrich, Ortelsburg; Molkereiverwalter Willy Salpp, Willenberg; Gaststättenbes. Gustav Lumma, Ortelsburg; Bauer Emil Posdziech, Gr.-Jerutten; Stellmacherobermeister Paul Farin; Kaufmann Hans Steinhorst, Flammberg; Bez.-Schornsteinfegermeister Willy Ley, Ortelsburg; Baumeister Otto Grzibinski, Ortelsburg; Bauer Johann Chilla, Treudorf; Kreisschulrat Otto Philipp, Ortelsburg; Landwirt Wilke, früher Besitzer von Gut Erben.

In diesem Zusammenhang möchte Ich noch ganz besonders erwähnen, daß unser Landrat, Herr von Poser, selbstverständlich nach wie vor den Aufbau unserer Kreisgemeinschaft mit größtem Interesse verfolgt, stützt, fördert und mit Rat und Tat immer da eingreift, wo sich Schwierigkeiten entwickeln.

3. Suchdienst: Gesucht werden: Johann (?) Topka, bis 1946 Pächter des Waldheims Passenheim; Elektriker Gustav Schneider, geb. 1919 aus Ortelsburg; Julius Fischer aus Schwirgstein; Günther Kopkow, geb. 25. 12. 04 aus Ortelsburg; Oberförster Walter Klebingat, Forsthaus Rehhof b. Friedrichshof; Frau Emma Naroska aus Kl.-Jerutten; Bauer Fritz Wysk und Sohn Albert aus Neufliess; Frl. Emilie Just, geb. etwa 1869, aus Willenberg, Lindenstraße 5; Frl. Krüger vom Sägewerk in Ortelsburg; Frau Margarete Nieswandt aus Ortelsburg, Markt 27/30; Frau Martha Barkhoff aus Ortelsburg, Kasernenstraße; Familie Feierabend und Krüger aus Ortelsburg, Feldstraße 10; Frl. Gertrud Neumann aus Ortelsburg, Markt ? (war bei der Stadtverwaltung beschäftigt); Frau Hertha Beckmann, geb. Hess, aus Passenheim; Gutsbes. Klebs von Halle, Frensken; Meister der Gendarmerie Reinhard Deutschkämer, Passenheim; Charlotte Ueberstedt, geb. Sontowski, Passenheim; Oberlehrer Heinrich Juppin aus Radschienen; Udo und Frl. Uta Nothdurft, Ortelsburg, Markt neben Kloss; Rolf Gallmeister, Ortelsburg; Fritz Kossmann und Anton Fachin, beide aus Puppen; Heinrich Minlinski aus Rummau-West; Erich Jurkutat, Reichsb.-Betr.-Wart, geb. 1914 aus Passenheim; Amtsvorsteher Otto Thomzick aus Bottau; Hedwig Schmielewski, geb. 4. 6. 14, und Elisabeth Kluth geb. Schmielewski, beide aus Passenheim; Frl. Hlildegard Zywitzka, geb. etwa 1938, Verkäuferin in einem Eisenwarengeschäft am Markt; Lehrer Max Kopkow aus Gr.-Blumenau; Lehrer Hans Bernhard aus Plohsen; Josef Olschinski und Otto Konopatzki, Ziegeledbesitzer aus Wilhelmshof; Eisenbahnbeamter Josef Fox aus Ortelsburg, Markt; Frau Mamgarete Krupka, geb. Theur, Ortelsburg; Kreisinspektor Salzmann, Ortelsburg: Lehrerwitwe Frau Dorka und Tochter, Ortelsburg, Markt; Frl. Maria Solty, Lehrerin von der Mädchenstadtschule; ehemaliger Heeresfachschullehrer Reichelt (oder so ähnlich); ehemaliger Sachbearbeiter beim Standortältesten Karl Katschakowski; Familde Brodisch, Ortelsburg, Waldstraße; Landwirt Wilhelm Nowodworski aus Neuenwalde; Alfred Mai, Ortelsburg, Wiener Str. 18.

Gerhard Bahr


5. Februar

Ortelsburger Kreistreffen in Rendsburg am 24. 2. 52   Aufbau der Kreisgemeinschaft

1. Kreistreffen: Das für die in Schleswig-Holstein wohnenden Ortelsburger festgesetzte Kreistreffen in Rendsburg mußte aus zwingenden Gründen auf Sonntag, den 24. Februar, verlegt werden. Dieser Termin ist endgültig. Das Treffen findet im Schützenhof, Hindenburgstraße, statt: es wird wahrscheinlich um 9 Uhr mit einem Gottesdienst eingeleitet. Ueber die Veranstaltungsfolge werde ich noch im nächsten Ostpreußenblatt berichten. Wie schon in Folge 3 bekanntgegeben wurde, bitte ich alle Ortelsburger, die dies Heimattreffen am 24. 2. besuchen wollen, sich sofort mit Postkarte unter Angabe der Personenzahl bei unserem Landsmann Aug. Freitag, Rendsburg, Grüne Straße 5, anzumelden. Bereits für den 17. 2. abgegebene Anmeldungen bleiben gültig, falls keine Absage durch die Betreffenden erfolgt.

2. Aufbau unserer Kreisgemeinschaft: Die Veröffentlichung über den Aufbau unserer Kreisgemeinschaft in Folge 3 wird heute fortgesetzt. Für folgende Ortschaften haben sich weiter folgende Vertrauensmänner (Ortsbeauftragte) zur Verfügung gestellt: Altkirchen: Karl Bednarz, Bauer; Alt-Kiwitten: Paul Florie, Konrad Halbow; Auerswalde: Joh. Makowka, Zollbeamter; Friedrichshof: Bauunternehmer Ernst Brayer; Grammen: Bauer und Gastwirt Gust Romotzki; Großalbrechtsort: Bürgermeister Gustav Grudzinski; Groß-Blumenau: Bauer Joh. Ollesch; Grünflur: Rud. Salfeld (Sadlowski); Kobulten: Bernh. Kiwitt, Bauer; Konraden: Adam Tietz; Lindengrund: Bauer Wilhelm Marquass; Lindenort: Bauer August David; Materschobensee: Adam Chmilewski; Mingfen: Bauer Friedrich Wittkowski; Ortelsburg: Spediteur Aug. Marchlowitz, Kaufmann Ernst Samorski; Passenheim: Bauer Bernh. Wagner; Rohrdorf: Bauer Gust. Kelbassa; Schützengrund: Joh. Makowka, Zollbeamter; Seedanzig: Bauer Otto Kniza, Bauer Gottlieb Kniza; Waplitz: Bauer Emil Lucka; Weißengrund: Aug. Littek; Wildheide: Bauer Wilh. Marquass; Wilhelmsthal: Bürgermeister Ewald Grzanna.

Die vorgenannten Landsleute sind den Ortsbewohnern, die durch sie vertreten werden sollen, bekannt. Sie gelten als Vertrauensleute bestätigt, falls bis zum 25. Februar 1952 keine Einsprüche erhoben werden. Aus bestimmten, wichtigen Gründen bitte ich dringend um weitere Meldungen für die noch nicht besetzten Ortschaften. Die Vertretung für die Städte und großen Ortschaften muß noch erweitert werden. Für verschiedene Aufgeben im ganzen Kjeisgabiete, die im einzelnen noch festgelegt werden, haben sich weiter folgende Landsleute zur Verfügung gestellt: Bäckermeister Friedr. Thiel aus Willenberg, Tierarzt Dr. W. Behmer aus Willenberg; M. Marklein von der Kreisverwaltung Ortelsburg; Landwirt Pau Schirrmacher aus Moithienen. Für allgemeine Kreisaufgaben und für die berufsständische Organisation werden besonders solche Mitarbeiter gesucht, denen das ganze Kreisgebiet vertraut ist. Alle Mitarbeiter erhalten schon in allernächster Zeit genaue Richtlinien und Unterlagen für die Bearbeitung einer sehr umfassenden Aufgabe.

Unsere Ortelsburger Landsleute bitte ich auch heute wieder, sich schnellstens mit ihrer genauen Anschrift bei mir zu melden. Postkarte genügt. Jeder, der sich hier meldet, erhält postwendend eine Karteiktrte zugeschickt. Wer diese Zeilen liest, sorge bitte für die Verbreitung dieser Mitteilung.

Allen Ortelsburgern, die uns in der letzten Zeit bei unserer Arbeit so gut unterstützten, sei herzlichst gedankt. Besonders wertvoll ist mir dabei immer die Uebermittlung von Anschriften, auch aus der Sowietzone. Wenn sich jeder Ortelsburger einmal der Mühe unterzieht, mir die ihm bekannten Anschriften zur Abstimmung und Vervollständigung unserer Heimatkartei zuzuschicken, wäre dies eine enorme Förderung unserer Aktion. Vergesen Sie dabei bitte auch nicht die Anschriften von unseren Landsleuten, die noch in der Heimat wohnen.

3. Suchdienst: Gesucht werden: Frl. Erna Spittka, Ortelsburg aus dem Hause Lux; Bauer Wilhelm Nowodworski, geb. 20. 3. 90 aus Neuenwalde; Gunhard Geschke (Student?); Landwirt Eduard Sanewski aus Passenheim; Gustav Kroll aus Ortelsburg; Familie Schinz aus Ortelsburg, Ludendorffstr. 11; Schneidermeister Karl Schröder aus Ortelsburg (wohntebei Bäckermeister Puzicha jun.); Lehrer Erich Podbielski aus Krummfuß; Lehrer Bruno Wien aus Deutschheide.

4. Verschiedenes: Ein Saarländer, der früher auf Wanderungen und im Kriege als Soldat den Kreis Ortelsburg und seine Menschen kennen und lieben lernte und dem jetzt unser schweres Schicksal sehr nahe geht, möchte senen Dank für all das Gute, was er und seine Kameraden bei uns empfingen in besonderer Weise zum Ausdruck bringen. Als Lehrer möchte er mit seiner Klasse für ein Ortelsburger Waisenkind die Patenschaft übernehmen. Für dieses hochherzige Angebot bitte ich um geeignete Vorschläge.

Gerhard Bahr


15. Februar

Kreistreffen in Rendsburg am 24. Februar

Alle in Schleswig-Holstein wohnenden Ortelsburger werden hiermit nochmals zu dem am 24. Februar in Rendsburg stattfindenden Kreistreffen herzlich eingeladen. Das Heimattreffen wird eingeleitet durch einen Gottesdienst, der für die Evangelischen in der Christ-Kirche am Paradeplatz um 9 Uhr und für die Katholischen in der katholischen Pfarrkirche, Eisenbahnstraße 4, um 8.30 Uhr beginnt. Um 10.30 Uhr beginnt die Feierstunde im Schützenhof in der Hindenburgstraße. Dort werden Landrat von Poser und andere Landsleute und auch ein Vertreter der Landsmannschaft sprechen. Ich selbst werde über den Aufbau unserer Kreisgemeinschaft berichten. Der Nachmittag wird mit heimatlicher Unterhaltung, mit allgemeinen Kreisgesprächen und Wahlen ausgefüllt sein. Alle Teilnehmer bitte ich nochmals, sich unter Angabe der Personenzahl bei unserem Landsmann August Freitag, Rendsburg, Grüne Straße 5, schriftlich anzumelden, damit alle Vorbereitungen auch bez6uuml;glich der Verpflegung richtig abgestimmt werden können.

Aufbau unserer Kreisgemeinschaft: Berichtigung aus Folge 3: Es muß heißen: Alt-Keykuth: Lehrer Adolf Linka; Hirschthal: Hermann Stechen; Höhenwerder: Joh. Zawallich und Jon. Becker; Mingfen: Schachtmeister Gottlieb Abramski. Es haben sich weiter folgende Landsleute als Vertrauensmänner zur Verfügung gestellt: Bottau: Bauer Aug. Dörk; Eichthal: Erich Rosowski; Gellen: Bauer Paul Lumma; Großalbrechtsort: Landwirt Erich Milewski; Hellengrund: Karl Spriewald; Maldauen: Landwirt Karl Titulla; Mensguth: Geschaftsführer Clemens Böckmann; Neuvölklingen: Bauer Erich Bednarz und Bauer Fritz Bialluch; Ortelsburg: Stadtbaumeister Edgar Opitz, Sparkassenobersekretär Heinrich Nadrowski, Sattlermeister und Polsterer Paul Denda; Theerwisch: Ernst Krause; Theerwischwalde: Bauer und Gastwirt Gustav Baschek; Wilhelmshof: Bauer Wilhelm Bloch; Rauschken: Land- und Gastwirt Albert Bialluch.

Die vorgenannten Landsleute sind den Ortsbewohnern bekannt. Sie gelten als bestätigt, falls bis zum 1. März 1952 keine Einsprüche erhoben werden. Es eilt mit dieser Arbeit und ich bitte darum dringend um weitere Meldungen für die noch nicht besetzten Ortschaften. Es sind dies folgende: Babanten, Damerau, Deutschheide, Deutschwalde, Dimmern, Eschenwalde, Farienen, Friedrichsleide, Groß-Borken, Grünlanden, Grünwalde, Haasenberg, Hamerndau, Heideberg, Hügelwalde, Jeromin, Kallenau, Kannwiesen, Kasnersguth, Klein-Dankheim, Kleinruten, Kornau, Krummfuß, Kutzburg, Lehlesken, Lehmauen, Lichtenstein, Lilienfelde, Luckau, Markshöfen, Mensguth Vorwerk, Michelsdorf, Münken, Montwitz, Neuwiesen, Ohmswalde, Ostfließ, Parlösen, Paterschobensee, Phlosen, Preußenwalde, Puppen, Rehbruch, Rheinswein, Rogenau, Rudau, Rumman-Ost, Rumman-West, Ruttsau, Saadau, Schobendorf, Schobensee, Schönhöhe, Schützendorf, Seenwalde, Stauchwitz, Ulrichsee, Waldburg, Waldpusch, Waldrode, Wallen, Wehrberg, Wiesendorf und Worfengrund.

Darüber hinaus ist aus den bisherigen Veröffentlichungen ersichtlich, daß viele Ortschaften noch nicht ausreichend besetzt sind. Es liegt in unser aller Interesse, den Aufbau unserer Kreisorganisation so schnell wie möglich zu vollenden.

Für verschiedene Aufgaben im ganzen Kreisgebiet haben sich folgende Landsleute zur Verfügung gestellt: Kreissparkass.-Sekretär a.D. Friedrich Höfert; Landwirt Ernst Krause aus Theerwischwalde; Kreisoberinspektor i.R. Adolf Gross, Hotelbesitzer Max Horn.

Suchdienst: Gesucht werden: Wilhelm Somplatzki, Friedlich Olschewski, Gustav Godlewski, Willi Butzek und Fam. Ritter, alle aus Gr.-Blumenau; Rudolf Gülland aus Schobensee; Wilhelm Broska, geb. 11. 8. 1890 aus Kobulten – später bei Schichau-Werft Königsberg; Otto und Johanna Liedtke aus Ortelsburg, Markt 15; Bauer Heldebrecker und Bauer Piekatz aus Nareythen; Frau Lina Damm, geb. Saffran aus Passenhelm; Hans Kurtz, Feinkosthandlung, Orttelsburg, Kirchenstr.; Ernst Piwodda, Hub.-Gerke-Str.; Erich Brodowski aus Ortelsburg; Gärtner Wilhelm Schimanski, Altkirchen; Ernst Bauroth, Lenziemen; Fam. Bauroth, Materschobensee; Stabsgefr. Franz Kulikowski (Schneider), Stabsgefr. Wilhelm Michalowski (Schuhmacher), Hauptfeldw. Fritz Kaspritzki; Obfw. Reinhold Karlbowski, alle aus Stadt oder Kreis Ortelsburg; Lisa Schmieder, geb. Marchlowitz, Ortelsburg, Markt; Margot Graeser, Tochter von Baurat; Hauptlehrer Ewert, Lindenort; Berufsschullehrerin Waltraut Maroska, Mensguth; Michael Kasimir, Groß-Blumenau; Arzt Dr. Pawlowski aus Passenheim; Friseur Demuth, Passenheim.

Gerhard Bahr


5. März

Die Ortelsburger in Rendsburg

"Wir wollen uns bald wiedersehen", das war der Wunsch der etwa achthundert Ortelsburger, die sich am 24. Februar zu dem schon lange geplanten Heimattreffen in Rendsburg versammelt hatten. Aus allen Gegenden Schleswig-Holsteins und auch aus Hamburg und weiter her war man nach Rendsburg gekommen.

Um 9 Uhr begann der Gottesdienst in der Christkirche, bei dem Pfarrer Schulz die Ortelsburger mit herzlichen Worten begrüßte. Und dann strömte alles in den großen, mit heimatlichen Fahnen und Wappen geschmückten Saal des Schützenhofes. – Es bewegte uns alle doch sehr, endlich einmal wieder in so viele vertraute Gesichter blicken zu können. "Land der dunklen Wälder" und ein Vorspruch leiteten die Feierstunde ein. Dr. Bluhm, der Obmann der ostpreußischen Kreisgruppe Rendsburg, widmete nach einer Begrüßung ernste und mahnende Worte dem Ged6auml;chtnis aller Toten unserer Heimat. Ein Senator überbrachte die Grüße der Stadt Rendsburg. Von allen überaus herzlich begrüßt, sprach dann unser verehrter Landrat von Poser. Er erzählte von seinem Besuch in Berlin und übermittelte Grüße der dort gebildeten Ortelsburger Gruppe, die von unserem Landsmann Plewa geleitet wird. – Landrat von Poser ermahnte alle Ortelsburger, überall mitzuwirken, damit unsere große Kreisgemeinschaft zur Erfüllung ihrer heimatpolitischen Aufgaben nach allen Richtungen hin gefestigt wird.

Von unserer unerschütterlichen Treue zur Heimat sprach als Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen unser Landsmann Schröter. Er überbrachte auch herzliche Grüße des Sprechers Dr. Gille.

Anschließend berichtete dann Kreisvertreter Gerhard Bahr über den Aufbau unserer Ortelsburger Kreisgemeinschaft. Und die letzte Mahnung und Bitte: "Möge jeder Tag für uns im Dienste der Heimat stehen, so lange bis der Weg in unser liebes Land frei wird und unsere Treue ihren schönsten Lohn findet." Mit dem Deutschlandlied fand die Feierstunde ihren Abschluß.

Am Nachmittag verfolgten alle Ortelsburger mit großem Interesse den ausführlichen Bericht des Kreisvertreters über den Aufbau der Landsmannschaft Ostpreußen und über die Entwicklung dei Ortelsburger Kreisgemeinschaft. Im Rahmen diese Kreisgesprächs meldeten sich auch verschiedene Landsleute zum Wort, und so ergab sich eine interessante Unterhaltung hin und her. Die Wahlen beschlossen dieses anregende Kreisgespräch. Einstimmig und unter großem Beifall wurde zunächst Landrat von Poser zum Kreisältesten gewählt. In den Kreisausschuß wurden gewählt: Stadtobersekretär Paul Jobske, Orteisburg: Stadtrat Eduard Reuter, Orteisburg; Landwirt Wilhelm Marzinzik, Wiesendorf; Sägewerksbesitzer Oskar Springer, Mingfen; Bauer Karl Bednarz, Altkirchen; Hauptlehrer Albert Dyck, Mingfen; Kaufmann Hans Steinhorst, Flammberg: Bäuerin Emma Heybowitz, Gr.-Jerutten; Bauer Emil Posdzich, Gr.-Jerutten; Bauer Bury, Flammberg. Diese Wahlen werden hiermit der gesamten Kreisgemeinschaft zur Kenntnis gebracht. Die vorgenannten Personen gelten als Kreisausschußmitglieder bestätigt, falls bis zum 15. März 1952 kein Einspruch erhoben wird.

Diesen Bericht über das Kreistreffen in Rendsburg will ich schließen mit einem herzlichen Dank an alle Landsleute, die bei der Vorbereitung und Durchführung mitwirkten. Ganz besonders gilt dieser Dank unserem Landsmann August Freitag in Rendsburg, der als Hausvater dieser Veranstaltung zusammen mit seiner Familie die größte Last aller Vorbereitungen auf seine Schultern nahm.

Kreisorganisation: Als Ortsvertauensleute haben sich weiter folgende Landsleute zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt: Deutschheide: Bauer Joh. Dawid; Ebendorf: Fritz Bloch; Glach: Lehrer Hans Willutzki: Grünlanden: Landw. Gust. Kulessa; Hellengund: Landw. Reinhold Schätzke; Jeromin: Bauer Karl Jerosch I und Landw. Karl Jerosch II; Klein-Dankheim: Ludwig Kompa; Kleinruten: Bauer Otto Sulimma; Mensguth-Dorf: Bauer Paul Wischnewski; Mingfen: Oskar Springer; Paterschobensee: Lehrer Konr. Perlebach; Puppen: Stellm. Karl Burbulla; Rauschken: Rudolf Golz; Scheufelsdorf: Bauer Otto Sulimma; Seenwalde: Landw. und Fleischbesch. Aug. Kompa; Wiesendorf: Landwirt Wilh. Marzinzik; Wilhelmshof: Fritz Babinnek; Willenberg: Landw. Paul Koslowski. Die Vorgenannten sind den Ortsbewohnern bekannt. Sie gelten als bestätigt, falls nicht bis zum 20. März 1952 Einsprüche erhoben werden. – Ich bitte nochmals um weitere Meldungen für die jetzt noch nicht besetzten Ortschaften.

Suchdienst: Herzlichen Dank für alle bisherige Unterstützung. Viele Wünsche konnten dadurch erfüllt werden. Gesucht werden: Walter Kerstan, geb. 1914, aus Kornau; Oberpostsekretär Gust. Hartmann aus Ortelsburg; Fleischermeister Robert Samorski aus Wilhelmsthal.

Verschiedenes: In Folge 4 teilte ich bereits mit, daß ein Saarländer die Patenschaft für ein Ortelsburger Waisenkind übernehmen will. Es können mir noch geeignete Vorschläge gemacht werden.

Die heutige Folge unseres Ostpreußenblattes bringt uns allen eine ganz besondere Ueberraschung durch Beiträge über unseren lieben Heimatkreis. Wenn nun hier so schön und eindrucksvoll die Heimat zu uns spricht – dann möchte man sich wirklich wünschen, daß alle Ortelsburger sich daran freuen könnten. Möge dieser besondere Anlaß uns Bezieher an die Jahresaufgabe Nr.1 erinnern. Wir wollen uns also weiter darum bemühen, daß jeder Ortelsburger Haushalt sich selbst zur Freude sein eigenes Ostpreußenblatt hält.

Herzliche Grüße an alle Ortelsburger, heute besonders aber an alle, die in Rendsburg waren, Ihr   Gerhard Bahr

Das Treffen der Ortelsburger im März in Bielefeld fällt wegen der Kreistreffen in Rendsburg und Hannover aus. Wir werden im Mai oder Juni wieder in Bielefeld zusammenkommen.


15. März

Geburtstagswünsche für unseren Landrat

Am 23. März vollendet unserer Landrat a.D. Dr. Viktor von Poser in Schleswig, Herrenstall 3, sein 72. Lebensjahr. Wollte man das Lebenswerk unseres Landrats würdigen, dann müßte man schon eine Ortelsburger Kreisgeschichte im Zeitraum von drei Jahrzehnten schreiben, denn wir Ortelsburger wissen es ja am besten, wie stark auf fast allen Lebensgebieten die bedeutende Entwicklung unseres Heimatkreises mit dem Namen des Landrat von Poser verbunden war.

Der junge Landrat, der am 1. 11. 1914 sein Amt übernahm, fand eine zerstörte Kreisstadt und einen vom Krieg schwer heimgesuchten Kreis vor. So stand das erste Jahrzehnt seiner Wirksamkeit stark im Zeichen des großen Wiederaufbaus. Dann aber begann ein Werk, durch das die Lebensgrundlagen unseres armen Kreises mit seiner vorwiegend landwirtschaftlichen Bevölkerung völlig verwandelt wurden. Zunächst erschloß ein großes Wegebauprogramm auch die entferntesten Gegenden unseres ausgedehnten Kreisgebietes. Man bedenke, daß in den Jahren 1925 bis 1932 zweihundertfünfzig Kilometer befestigte Straßen im Kreisgebiet gebaut wurden. Der weitere zielbewußte Schritt zur Förderung unserer armen Landwirtschaft war dann die Inangriffnahme eines großen umfassenden Meliorationswerkes. Größte Schwierigkelten waren zu überwinden, denn die Vorflut im polnischen Gebiet war ungeregelt. Die Verhandlungen hin und her führten schließlich doch zum Erfolg, und nun konnten unsere großen wertvollen Moorgebiete in blühende landwirtschaftliche Nutzflächen verwandelt werden. Durch die Regulierung aller Flußläufe, durch den Bau des Ost- und Westkanals und schließlich durch die Anlage eines riesigen Binnenentwässerungssystems gelang es, die Wasserverhältnisse völlig zu regeln, und nach Umbruch und Neuansaat entstand eine blühende Landschaft und dadurch für unendlich viele landwirtschaftliche Betriebe endlich eine gesunde Wirtschaftsgrundlage. Die Erfolge dieser vorwiegend in die Jahren 1927-1935 geleisteten Pionierarbeiten zeigten sich schnell und überall. Das Ortelsburger Landvolk weiß, was hier für die Gesundung der schwerringenden Landwirtschaft geschah.

Die dreißigjährige Wirksamkeit Herrn von Posers bedeutete aber noch viel mehr für unseren lieben Heimatkreis. Das wissen wir alle. Im letzten Ostpreußenblatt war manches darüber zu lesen. Denken wir nur an unseren schönen Kreiswald mit seinen 5900 Morgen! Ortelsburg war der erste Kreis in Ostpreußen, der sich einen eigenen Kreiswald anlegte. Durch diese Tat angeregt, entstanden in wenigen Jahren wohl über achtzig Kreiswaldungen, vor allem in Ostpreußen, aber auch in Pommern, Schlesien und im Westen. Denken wir auch an die vielen sonstigen Einrichtungen und Bauten, durch die unser Kreis gefördert wurde. So wurde z.B. das Krankenhaus durch drei Umbauten von 50 auf 220 Betten vergrößert. Auch an unser wertvolles Heimatmuseum sei erinnert. Weit über die Grenzen unseres Kreises und Ostpreußens hinaus war die Wirksamkeit unseres Landrates bekannt, und in den Berliner Ministerien nannte man Ihn den Wald- und Wohlfahrtslandrat.

Erzählt Landrat von Poser von seiner Arbeit im Kreise Ortelsburg, dann gedenkt er immer mit Dankbarkeit seiner Mitarbeiter, die ihm in diesen mit Erfolgen gesegneten Jahren unermüdlich und treu mit Rat und Tat zur Seite standen. Die Namen Rösner, Heckart, Schnettka und vieler anderer gehören mit zum Lebensbild unseres Landrats und mit zur Geschichte unseres Kreises.

Seit dem Untergang unserer Heimat und der Zerstörung seines Lebenswerkes lebt Landrat von Poser mit seiner verehrten Gattin in Schleswig. Seine vier Töchter Ruth, Christa, Brigitte und Renate sind verheiratet. Sie leben in Kiel, Kassel, Berlin-West und Bad Segeberg. Ueber drei Enkel und vier Enkeltöchter dürfen die Großeltern sich freuen.

Landrat von Poser ist auch jetzt stets mit vielen Aufgaben beschäftigt. Seit 1949 arbeitet er ehrenamtlich in der Schutzgemeinschat Deutscher Wald; er tritt besonders für die Heranziehung der Jugend durch Gründung kleinerer Schulwaldflächen ein. Allein in Schleswig-Holstein gibt es heute schon über fünfzig solcher Gründungen. Mit großem Interesse wirkt unser Landrat natürlich auch bei dem Aufbau unserer Ortelsburger Kreisgemeinschaft in der Landsmannschaft Ostpreußen mit. Immer, wenn sich Schwierigkeiten einstellen wollen, steht unser Landrat mit Rat und Tat zur Verfügung.

So grüßen wir Ortelsburger unseren verehrten lieben Landrat zu seinem Geburtstag mit vielen Wünschen. Der Wunsch aller Wünsche ist wohl der, daß es ihm, den Seinen und uns allen vergönnt sein möge, die geliebte Heimat wiederzusehen.

Gott möge es uns schenken.

Gerhard Bahr

Kreisorganisation: Als Ortsvertrauensleute haben sich weiter folgende Landsleute zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt: Bottau: Gustav Posdzich; Damerau: Bauer Gustav Ollech; Deutschheide: Landwirt Friedrich Zimmek, Walter Wiezorek; Eschenwalde: Bauer Gustav Striewski: Friedrichsfelde: Joh. Zysk: Fürstenwalde: Willi Chudaska; Geislingen: Otto Schulz; Grünlanden: Landwirt Karl Czialla; Hamerndau: Gustav Jestremski, Wilhelm Kositzki; Hügelwalde: Walter Baller, Rev.-Förster; Klein-Jerutten: Landwirt Rich, Gloddek; Klein-Schiemanen: Bauer Adam Nielewski; Kornau: Bauer Gustav Ollech; Krummfuß: Bauer Emil Thybusch; Lehlesken: Bauer Emil Sabottka; Lehmanen: Lehrer W. Griggo: Jos. Jüngst; Lindenort: Hauptlehrer Max Ewert; Materschobensee: Bauer Aug. Littek; Michelsdorf: Bauer Jul. Chittka; Moithienen: Paul Schirrmacher; Montwitz: Gerd Fidorra; Neu-Kiwitten: Rudolf Salfeld (Sadlowski); Ortelsburg: Reichssteuerbeamter R. John Kuhn; Passenheim: Kaufmann Aug. Boettcher, Alfred Nöllven, Friedrich Meihsner; Paterschobensee: Wilheim Dibowski, Aug. Littek; Preußenwalde: Schmiedemeister Jul. Kelch; Saadau: Landwirt Franz Riepert; Schönhöhe: Lehrer Albert Hennig; Schützengrund: Joh. Przgodda; Stauchwitz: Bauer Emil Chittka; Theerwisch: Fritz Patzinski; Wagenfeld: Landwirt Friedrich Neuhöfer; Waldburg: Gustav Sadowski, Lehrer Ewald Spanse; Waldpusch: Wilhelm Gregorovius; Wallen: Wilhelm Syska; Weißehgrund: Rudolf Kepura; Willenberg: Mühlenkaufmann Albert Zysk, Leiter der Volksbank Bruno Olschewski, Stadtsekretär Wilhelm Fidorra; Worfengrund: Landwirt Wilhelm Wiwianka.

Die Vorgenannten sind den Ortsbewohnern bekannt. Sie gelten als bestätigt, falls nicht bis zum 31. März 1952 Einsprüche erhoben werden. Ganz unbesetzt sind noch folgende Ortschaften: Babanten, Deutschwalde, Dimmern, Farienen, Groß-Borken, Grünwalde, Haasenberg, Heideberg. Kallenau, Kannwiesen, Kaspersguth, Kutzburg, Lichtenstein, Lilienfelde, Luckau, Marksnöfen, Mensguth Vorwerk, Milucken, Neuwiesen, Ohmswalde, Ostfließ, Parlösen, Plohsen, Rehbruch. Rheinswein, Rogenau, Rudau, Rummau Ost, Rummau West, Rutkau, Schobendorf, Schobensee, Schützendorf, Ulrichsee, Waldrode und Wehrberg. Ich wäre im Interesse einer schnellen Bearbeitung sehr dankbar, wenn sich für diese Ortschaften jetzt schnellstens geeignete Ortsvertrauensmänner melden würden. Andere Ortschaften sind zum Teil nur mit einem Vertrauensmann besetzt. Aus den bisherigen Veröffentlichungen ist dieses ersichtlich. Auch für diese bitte ich noch um Meldungen.

Suchdienst: Gesucht werden: Frau Maria Riemer, geb. Murach aus Ortelsburg, Wiener Str.: Carl Galla und Frau Emilie, geb. Augustin aus Hausmühle b. Ortelsburg; Amtsger.-Rat Dr. Baier, Ortelsburg; Frau Margarete Bauer, geb. Ludorf. Ortelsburg; Frau Ottilie Ludorf und Frl. Marie Ludorf, Ortelsburg, Yorckstr.; Frl. Selma Willam, Ortelsburg, Jägerstr.; Witwe Bruns, Ortelsburg, Feierabendstr.; Hugo Brensen, Gerichts-Inspektor, Orteisburg, Feierabendstr.; Heinrich Thybusch, Kreisinspektor, Feldstr.; Frau Emma Haleiry(?), Frau Paula Wenda, beide aus Friedrichshof; Heinz Majewski aus Passenheim; Frau Hildegard Weißelberg aus Passenheim; Fritz Nowozin, Schützendorf; Lehrer Arthur Schwarz, Borkenheide; Wilhelm Fidorra, Waldpusch b. Willenberg; Emil Kikul, Willenberg; Friedr. Papajewski, Materschobensee; Heinrich Schmolke, Friedrichshof; Emil Przigoda, Rohmanen; Frau Marie Meistrowitz. geb. 14. 2. 75, Ebendorf; Lehrersfrau Waltraut Podbielski, Krummfuß; Schuhmacher Blum, Friedrichshof; Herta Nilewski, Ebendorf, Angestellte bei der Reg.-Kasse; Traute Chmielewski, Ortelsburg, Berliner Str; Ernst Schenkewitz, Nareyten; Kurt Losch, Gilgenau; Anna Losch, Kaspersguth; Marie Linka und Herr Szepan, Liebenberg; Karl Kurella Ebendorf; Apotheker Erich Silewski, Passenheim; Kleinbauer Johann Nierzakaus, Kuckuckswalde.

Mitte März kommt an alle Ortelsburger deren Anschriften hier in der Kartei sind, ein Rundbrief zum Versand. Dieser bringt Nachrichten, die für den Aufbau unserer Kreisgemeinschaft von besonderer Bedeutung sind. Damit keine Fehlsendungen erfolgen, bitte ich mir Anschriftenänderungen schnellstens mitzuteilen. Und zum Schluß nochmals die Bitte: Wer noch nicht in unserer Kartei erfaßt ist melde sich bitte gleich mit seiner Anschrift, damit diese mehr und mehr vollständig wird und alle uns gestellten Aufgaben erfüllt werden können.


5. April

Ein Jubiläums-Geburtstag

Am 11. 4. 1952 vollendet Hans Fechner, Ortelsburg, in Wiesbaden, Albrechtstraße 16, sein 70. Lebensjahr. Weit über die Grenzen unseres Kreises hinaus ist dieser Mann und sein Werk bekannt. Im Jahre 1873 wurde das Sägewerk von seinem Vater Carl Feehner gegründet. 1908 übernahm Hans Feehner den Betrieb, und durch seine große Sach- und Fachkenntnis entwickelte sich im Verlauf der Jahre dieses Unternehmen zu einem der größten, angesehensten und neuzeitlichsten Säge- und Mühlenwerke Ostpreußens. Es war ein vielseitiges Unternehmen, das unserem Ortelsburger Stadtbild ein besonderes Gepräge gab. Die Spezialität dieses Werkes war die hochmoderne Sperrholz-Mittellagenfabrik, in der unsere wertvolle gute ostpreußische Kiefer zu einem begehrten Industrieerzeugnis verarbeitet wurde. Holzgroßhandel, Schneidemühle und Landwirtschaft waren mit dem Werk verbunden.

Etwa hundert Arbeitskräfte waren auf diesem vielseitigen Betrieb beschäftigt. Wenn derJubilar an seinem 75. Geburtstage hier in der Fremde auf sein im Dunkel des Ostens versunkenes Lebenswerk zurückblickt, dann wird er auch vieler seiner treuen Mitarbeiter gedenken, die mit ihm dieses stolze ostpreußische Werk aufbauten. Platzarbeiter Schwittay, Buchhalterin Kensbock, Verwalter Pasternak, Werkmeister Warnke und noch manche anderen gehörten zu diesem wertvollen Stamm dieses Unternehmens.

Hans Fechner war in der ganzen ostpreußischen Holzbranche geachtet und geehrt, und manches Ehrenamt wurde von ihm verwaltet. So war er zum Beispiel bis 1933 fünfzehn Jahre lang Vorsitzender des Vereins ostdeutscher Holzhändler und Sägewerke in Ostpreußen.

Hans Fechner lebt heute mit seiner Familie in Wiesbaden. Sein Sohn kehrte 1949 nach jahrelanger Ungewißheit aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück.

Wir grüßen ihn und die Seinen zum 11. April mit vielen guten Wünschen.

Gerhard Bahr


15. April

Liebe Ortelsburger!

Ihnen allen in allen Kreisen und über alle Grenzen hinweg wünsche ich ein gesegnetes und schönes Osterfest! Es ist jetzt schon eine große Ortelsburger Familiengemeinschaft, der in vielen tausend Exemplaren am Osterfest unser Ostpreußenblatt ins Haus gebracht wird. Und dies ist unsere ganz große Freude, denn es ist für uns alle doch wirklich schön, zu wissen, daß zur gleichen Zeit in so vielen Ortelsburger Häusern die Grüße der Heimat gelesen werden!

In diesen Tagen haben nun alle Ortelsburger, deren Anschriften in unserer Kartei sind, den schon lange angekündigten Rundbrief erhalten. Ich hoffe, daß dieser Brief als ein rechter Heimatgruß aufgenommen wurde und daß er als Beweis unserer gemeinsamen Wirksamkeit beim Aulbau im Interesse unserer Kreisgemeinschaft gewertet wird. Und ich hoffe im Interesse unserer gemeinsamen Sache weiter, daß alles, was in diesem Heimatgruß als "Die Aufgabe" genannt wurde, in allen Ortelsburger Häusern Verständnis und Beherzigung findet.

Wie sich jetzt schon zeigt, erreichen verschiedene Briefe leider nicht die Empfänger, weil die Anschriften sich änderten und die Betreffenden es versäumten, die neue Anschrift uns mitzuteilen. So bitte ich also heute nochmals um schnelle Mitteilung jeder Anschriftenänderung, denn wir wollen doch nicht von den beireits gefundenen und erfaßten Landsleuten erneut abgeschnitten werden. Alle diejenigen aber, die überhaupt noch nicht in unserer Kreiskartei erfaßt wurden bitte ich, sich mit ihren Anschriften hier zu melden. Rundschreiben und andere Unterlagen werden dann sofort zugesandt.

Die Ortelsburger Kreisgemeinschaft ist auch nach anderer Richtung hin zur Zeit stark beschäftigt. Die Ortsvertrauensmänner arbeiten an ihrer umfassenden Aufgabe, und damit sind alle Orteisburger Kreisangelegenheiten stark in den Mittelpunkt unserer gemeinsamen Betrachtung gerückt. Auch bei dieser umfassenden Erfassungsarbeit, die für uns alle wohl schon in allernächster Zelt von großer Bedeutung sein wird, bleiben Lücken, wenn sich nicht alle noch fehlenden Ortelsburger sofort mit ihren Anschriften hier melden. Die Ergebnisse dieser Arbeit weiden zur gegebenen Zeit allen Ortelsburgern zur Kenntnis gebracht.

Gute Wünsche und herzliche Ostergrüße allen Ortelsburgern ihr getreuer Gerhard Bahr.

Kreisorganisation: Folgende Landsleute haben sich als Ortsvertrauensmänner zur Verfügung gestellt: Altkirchen: Fleischermeister Wilhelm Todzi; Grünwvalde: Otto Bednarz; Ortelsburg: Kaufmann Ernst Sobottka; Schützengrund: Mich. Warda; Waplitz: Otto Lucka. Falls bis zum 25.4. 1952 keine Einsprüche erhoben werden, gelten die Genannten als bestätigt. Und wer meldet sich für die letzt noch unbesetzten Ortschaften? Jetzt ist keine Zeit mehr zu verlieren!

Von unseren Landsleuten: Landrat von Poser hat zu seinem Geburtstag aus allen Kreisen der Ortelsburger Bevölkerung eine große Anzahl von Glückwünschen erhalten. Die Ortelsburger haben ihm damit eine ganz große Freude bereitet. Er dankt auf diesem Wege recht herzlich, weil es ihm kaum möglich sei wird, allen Gratulanten persönlich zu schreiben.

Am 22. 4. feiert der alte Heybowitz, Passenheim seinen 80. Geburtstag. Der alte Herr verfolgt mit größtem Interesse alle Angelegenheiten unseres Heimatkreises. Wir grüßen den Jubilar mit vielem guten Wünschen. Hoffentlich können wir ihn auf unserem nächsten Kreistreffen in Hannover begrüßen. Glückwünsche kann man an die Anschruft seines Sohnes Gustav in <21> Sennelager-Dörenkamp,Kreis Paderborn,richten.

In Mussen, Kreis Segeberg, verstarb im Alter von 86 Jahren der letzte Besitzer von Jablonken Herr von Osten-Fabek.

Gerhard Bahr


15. Mai