PAZ
Zeitung

Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt   Aus den Heimatkreisen   Ortelsburg   2005

22. Januar

Gedenksteinfahrt vom 4. bis 11. Mai nach Ortelsburg - Auf Betreiben der Kreisgemeinschaft und nach positiven Gesprächen mit dem Bürgermeister und dem Landrat in Ortelsburg ist geplant, am 8. Mai 2005 im Anderspark in Ortelsburg einen Gedenkstein einzuweihen, der zugleich einen Akt der Versöhnung darstellen soll. Bei gleicher Gelegenheit soll der Park nach seinem Stifter offiziell wieder den Namen Richard-Anders-Park erhalten. Angehörige der Familie Anders haben ihre Teilnahme zugesagt. Die Vorbereitungen verlaufen bisher planmäßig. Aus diesem Grunde führt die Kreisgemeinschaft mit der Reisefirma Plewka, Schützenstraße 91, 45699 Herten, Telefon (0 23 66) 3 56 51 in der Zeit vom 4. bis 11. Mai eine Busreise durch, Preis pro Person im DZ 490 Euro. Ich bitte aus diesem besonderen Anlaß um baldige Anmeldungen bei der Fa. Plewka, bevor der Bus voll ist.


05. Februar

20 Jahre Begegnung und Erinnerung. Klein-Jerutter-Kirchentag in Lobmachtersen - Bis die Einladung zu unserem Kirchspieltreffen aus Lobmachtersen kommt, ist es noch lange hin. Und dann ist September und der Termin ist da. Wir freuen uns, daß die Gemeinde wieder einen Pfarrer hat und wir einen festen Ansprechpartner. W. Iwanowski hat gleich Kontakt zu Pfarrer Flake aufgenommen. Vor dem Treffen wird fleißig telefoniert; wer kann wieder dabei sein, wer wird kommen? Viele treuen Klein Jerutter Gemeindemitgliedern ist es nicht mehr möglich zu kommen. Dieses Mal kamen Grüße einer Heimatfreundin direkt aus der Kirche Klein Jerutten zur Kirche Lobmachtersen. Beim Treffen am Nachmittag wurden die Berichte über die Glocke und die Jahrzehnte alte Freundschaft der beiden Kirchengemeinden aufgefrischt. Als unter den masurischen Heimatfreunden bekannt wurde, daß unsere für die Einschmelzung bestimmt Glocke überlebt hatte, wurde nach ihr gesucht. Im Raum Braunschweig sollte sie sein. Walter Kroll hat in mühevoller Sucharbeit ihre neue Heimat gefunden. Seit 1951 läutet sie in der Kirche von Lobmachtersen. Sie hat eine neue, würdige Heimat gefunden und die Menschen der Kirchengemeinde Klein Jerutten haben eine Schwester gefunden, die sie immer gastfreundlich aufnimmt. 1984 haben Pfarrer Bechtloff und der damalige Kreisvorsitzende Heybwitz das regelmäßige Treffen vereinbart. So war 2004 das 20jährige Jubiläum. Wir danken Pastor Flake für den wohltuenden Gottesdienst, in den er uns hineingenommen hat, dem Kirchenvorstand und der Gemeinde für die herzliche Gastfreundschaft. Am 28. August 2005 möchten wir uns gern wieder zum Klein Jerutter Kirchentag Treffen. Es wird heute schon darauf hingewiesen, daß die polnische Direktorin der Schule in Klein Jerutten, Frau Filipowicz, beabsichtigt, aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der Schule im Jahre 2006 ein gemeinsames deutsch-polnisches Treffen zu veranstalten, wobei vor allem die ehemaligen Schüler herzlich willkommen sind. Dazu werden zu gegebener Zeit nähere Informationen bekanntgegeben.


12. März

Busreisen in die Heimat - Für alle im Heimatboten 2004 aufgeführten diesjährigen Busreisen nach Ortelsburg sind noch Plätze frei. Im Heimatboten nicht aufgeführt ist die Fahrt vom 4. bis 11. Mai zur Einweihung eines Gedenksteines im Richard-Anders-Park in Ortelsburg, der bei dieser Gelegenheit wieder seinen alten deutschen Namen erhalten soll. Dies ist ein ganz besondere Anlaß, der diese Reise für jeden heimatliebenden Ortelsburger außerordentlich wertvoll macht. Programm und Anmeldung für alle Reisen bei West-Ost-Reiseservice Plewka, Schützenstraße 91, 45699 Herten, Telefon (0 23 66) 3 56 51, Fax (0 23 66) 8 15 89. Besonders hingewiesen wird auch auf die Fahrt vom 4. bis 13. Juli. Sie führt ab Köln, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Herten, Dortmund, Autobahn 2 Richtung Hannover, Berlin zum Grenzübergang Frankfurt/Oder. Zwischenübernachtung ist im Hotel Sen. Weiterfahrt über Thorn (zwei Stunden Aufenthalt), Straßburg, Soldau, Neidenburg, Gedwangen zu Hotel Lesna in Ortelsburg. Ausflüge sind geplant: Über Johannisburg und Arys nach Lyck. Vom dortigen Eisenbahnmuseum unternehmen Sie eine fahrt mit der Schmalspurbahn durch die malerische Landschaft Masurens. Nach Danzig führt der nächste Ausflug zur historischen Altstadt. Bei einer Rundfahrt durch den Kreis Ortelsburg können Sie an der Fahrtstrecke in Ihren Heimatorten aussteigen und werden am Nachmittag wieder abgeholt. Letztes Ausflugsziel ist Allenstein mit Stadtrundfahrten und Altstadtbummel. Anschließend fahren wir zu einer "Straußenfarm", wo ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. Bei der Rückreise machen wir zwei Stunden Mittagspause in Gnesen (Gelegenheit zur Dombesichtigung), danach geht es weiter zur Zwischenübernachtung ins Hotel Sen. Der Preis beträgt 659 Euro pro Person im DZ, EZ-Zuschlag 108 Euro. Weitere Reiseinformationen erhalten Sie bei Christel Sender, Alemannenstraße 14, 45888 Gelsenkirchen, Telefon (02 09) 20 76 14.


02. April

Sitzung des Ortelsburger Kreistages - An der diesjährigen Sitzung des Ortelsburger Kreistages, die wegen der im Herbst 2004 durchgeführten Neuwahlen gleichzeitig konstituierende Sitzung war, nahmen 34 Mitglieder teil. Eingeladen waren die Vertreter der 14 Landbezirke und der drei Städte mit ihren Stellvertretern sowie die "Sachkundigen Mitglieder" und der Vorsitzende des deutschen Kulturvereins "Heimat" in Ortelsburg. Leider mußte der Vorsitzende des Kulturvereins, Edmund Kucinski, wegen winterlicher Straßenverhältnisse nach zehnstündiger Fahrt seine Anreise in Thorn abbrechen und konnte somit nicht an der Sitzung teilnehmen. Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden, Edelfried Baginski, erfolgten gemäß der Tagesordnung zunächst die Billigung des Protokolls der letzten Sitzung und die Feststellung der Anwesenheit und Stimmberechtigung. Danach gedachte der Kreistag in einer Schweigeminute der verstorbenen Landsleute. Zu Beginn des Rechenschaftsberichtes hob der Kreisvorsitzende die satzungsgemäßen Ziele und Aufgaben der Kreisgemeinschaft hervor: Erhaltung und Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls und der landsmannschaftlichen Verbundenheit der Mitglieder durch Veranstaltungen von Heimattreffen und Ausgabe von Schriftgut sowie Maßnahmen zur Erhaltung heimatlichen Kulturgutes. Er dankte den Organisatoren der durchgeführten Kirchspiel- und Kreistreffen, Zeichen der Heimatverbundenheit der Ortelsburger Landsleute, und bestärkte die Anwesenden, "weiterhin ideell an der Heimat festzuhalten". Nachdem der alte Tagungsort der Hauptkreistreffen, der städtische Saalbau in Essen, nicht mehr zur Verfügung steht (zur Philharmonie umgebaut), die Gruga-Halle in Essen sich als zu groß und zu teuer erwies, wurde das Hauptkreistreffen 2004 im Kulturzentrum der Patenstadt Herne abgehalten. Sehr erfreut waren Vorstand und Organisatoren über die große Teilnehmerschar von 1.200 Landsleuten. Neue Tagungsstätten bringen allerdings auch neue Probleme. So konnte die Lautsprecheranlage während der Feierstunde den Geräuschpegel des Saals nicht überschallen, außerdem bewirkten die neuen räumlichen Gegebenheiten Änderungen der Platzzuordnungen der Landbezirke. Hier wird bei dem nächsten Hauptkreistreffen eine bessere Kennzeichnung der Landbezirksbereiche Abhilfe schaffen. Nach Rücksprache mit dem Hallenbetreiber wurden eine Verstärkung der Sprechanlage und stärkere Lautsprecher zugesagt. Die Kreistagsmitglieder waren sich jedoch einig, daß technische Mittel alleine das Problem nicht lösen können, sondern daß es auch eine Frage der Disziplin und des Anstandes dem Vortragenden und den anderen Teilnehmern gegenüber ist, störende private Gespräche während der Feierstunde zu unterlassen. Der "Ortelsburger Heimatbote" ist seit über 40 Jahren das Sprachrohr und die verbindende Brücke aller Ortelsburger. Seine Beliebtheit ist groß, besonders bei älteren und/oder kranken Landsleuten, denen die Teilnahme an Heimattreffen nicht mehr möglich ist. Inhaltlich lebt er von den Beiträgen und der Mitarbeit möglichst vieler Landsleute. So wird weiterhin um eine rege Beteiligung gebeten. Dem Schriftleiter, Alfred Denda, wurde für das gleichbleibende hohe Niveau gedankt. Zur Unterstützung für die Erstellung des Heimatboten konnte Hans Napierski als neuer Mitarbeiter gewonnen werden. Zur Erweiterung der Heimatliteratur sind je eine Broschüre über den Ort "Passenheim" und über die Museen "Kreis-Heimatmuseum Ortelsburg / Heimatstube Herne" in Vorbereitung. Darüber hinaus wurde für den Sommer diesen Jahres die Ausgabe des Buches von Edelfried Baginski: "1945 - als Ortelsburg verlorenging" in Aussicht gestellt. Ein Heimatbuch, das die Leiden Ortelsburger Landsleute in dem Schicksalsjahr 1945 schildert. Gleichgewichtig wird die militärische Lage und der Ablauf der Kämpfe vom 14. bis 28. Januar, der Tag an dem der Kreis Ortelsburg verloren war, beschrieben. Ein Buch der Erinnerung und der Wahrheit und gegen das Vergessen. Im weiteren Verlauf dankte der Kreisvorsitzende seinem Stellvertreter, Dieter Chilla, für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit. Weiterer Dank ging an Charlotte Domsalla (Gratulationen), I. Denda (Karteiführung und Führung der Spendenlisten) sowie Ewald Grzanna (Versand der Heimatliteratur). Unverändert leisten sie wertvolle Arbeit für die Kreisgemeinschaft. Die Heimatstube in Herne, Treffpunkt sowie Archiv ostpreußischer Dokumente/Bilder und Heimatmuseum zugleich, ist weiterhin eine sehr gut angenommene Anlaufstelle unserer Landsleute. Dem Leiter Willi Becker und seinem Team wurde für den unermüdlichen Einsatz gedankt. (Fortsetzung folgt)


09. April

(Fortsetzung aus Folge 13) Der deutsche Kulturverein "Heimat" in Ortelsburg bedarf weiterhin unserer Unterstützung, denn auch heute noch müssen die dort lebenden und sich bekennenden "Deutschen" Nachteile ertragen. Ihre Unterstützung ist unsere Pflicht! Sie sind es, die vor Ort die deutsche Vergangenheit repräsentieren und dadurch zur Behebung mangelnder Geschichtskenntnisse der polnischen Bevölkerung beitragen. Direkte Unterstützung (Bruderhilfe) aber auch Finanzhilfe für die dortige Verwaltung, hier besonders für die Jugendarbeit, wird eine unserer wichtigsten Aufgaben sein. 60 Jahre nach Kriegsende müssen wir die dort lebenden Menschen annehmen. Trotzdem wird es immer unser Bestreben sein, die mangelnden Geschichtskenntnisse der dort lebenden Bevölkerung zu verbessern. Leider werden Artikel deutscher Autoren, die Flucht und Vertreibung oder die 600jährige deutsche Vergangenheit Ostpreußens ansprechen von polnischen Zeitungen oftmals nur mit Einschränkungen gedruckt. Um so erfreulicher ist es zu hören, daß sich die Zahl polnischer Autoren, die geschichtlich authentische Berichte in polnischen Zeitungen publizieren, vermehrt. Die Unterstützung der Lazarus-Sozialstation kann langfristig nicht mehr in der heutigen Form gewährleistet werden. Mit dem Vertreter von Lazarus-Deutschland, Herrn Kleffmann, wurde bereits ein Gespräch geführt. Historische Zeugen deutscher Vergangenheit, Gebäude oder Denkmäler, sind in Ortelsburg kaum oder gar nicht vorhanden. Daher ist die Freude der Kreisgemeinschaft groß, am 8. Mai diesen Jahres in Ortelsburg einen deutschen Gedenkstein einweihen zu können. Gleichzeitig erhält der "Richard-Anders-Park" wieder seinen ursprünglichen Namen, den Namen seines Stifters. Der für den Tag vorgesehene feierliche Ablauf wurde vorgestellt. Bedingt durch den Standort des Gedenksteines waren textliche Abstimmungen mit dem Rat der Stadt Ortelsburg erforderlich und der Zwang zum Kompromiß gegeben. Die abgestimmte Inschrift des Gedenksteines führte noch einmal zu einer lebhaften Diskussion, an deren Ende der Kreistag in einer mehrheitlichen Abstimmung dem bereits verabschiedeten Text zustimmte, der wenn möglich, an zwei Stellen ergänzt werden sollte. Dieser Änderungswunsch soll aber keinesfalls den Termin 8. Mai 2005 gefährden. Inschrift des Gedenksteines (in deutscher und polnischer Sprache). In Klammern die gewünschten Erweiterungen. Bei dem erweiterten Text entfällt das von vor Ortelsburg. Zum Gedenken an die (deutschen) Menschen, die hier bis 1945 gewohnt haben. Heute verbindet uns die Liebe zur Masurischen Heimat. Die früheren und heutigen Einwohner (des Kreises) von Ortelsburg (Szcytno) 8. Mai 1945 - 8. Mai 2005.

Für die Teilnahme an der feierlichen Gedenksteineinweihung organisierte der Kreisausschuß eine achttägige Busreise nach Ortelsburg. Um eine rege Beteiligung zu dem für die Kreisgemeinschaft so wichtigen Ereignis wird dringend gebeten. Zum Zeitpunkt der Kreistagssitzung waren noch nicht alle Busplätze belegt. Interessenten können sich direkt an den West-Ost-Reiseservice PLEWKA in 45699 Herten, Telefon (0 23 66) 3 56 51, oder an die Vertreter der Kreisgemeinschaft Ortelsburg wenden.

Zum Ende seines Rechenschaftsberichtes ging der Kreisvorsitzende auf die freundschaftlichen und vertrauensvollen Beziehungen zur Patenstadt Herne und Yorck-Jäger-Kameradschaft des Fallschirmjägerbataillons 373 ein. Danach wies er auf die existenzbedrohende Lage der Landsmannschaft Ostpreußen hin und bat eindringlich, wegen der rückläufigen Abonnentenzahlen verstärkt für den Bezug der "PAZ - das Ostpreußenblatt" zu werben. Abschließend dankte er allen Landsleuten im Kreisausschuß und Kreistag und allen, die die Kreisgemeinschaft so selbstlos unterstützen. (Fortsetzung folgt)


16. April

ächstes trug die Schatzmeisterin Helga Frankiewicz ihren Rechenschaftsbericht über den Haushaltsabschluß 2004 vor. Sie erläuterte und kommentierte die Ausgaben und Einnahmen. Der Haushalt schloß, trotz großer Sparanstrengungen, mit einem Verlust von über 11.500 Euro ab. Helga Frankiewicz wies darauf hin, daß in dem abgelaufenen Geschäftsjahr, erstmalig in ihrer 12jährigen Amtszeit, ein verringertes Spendenaufkommen zu verzeichnen war. Da die Einnahmen der Kreisgemeinschaft nicht durch Mitgliedsbeiträge erhoben, sondern durch freiwillige Spenden der Mitglieder und Förderer erbracht werden, wirkt sich hier erstmalig die ungünstige Alterspyramide der Mitglieder aus. Als wesentliche Einsparung bei den Ausgaben nannte sie die Verlegung des Hauptkreistreffens von der Gruga-Halle in Essen zum Kulturzentrum Herne (Halbierung der Saalmiete). Die Haushaltsunterdeckung wurde durch eine Entnahme aus den Rücklagen ausgeglichen. Als Sofort-Sparmaßnahme für das laufende Geschäftsjahr stellte Helga Frankiewicz einen Beschluß des Kreisausschusses vor. Da Druck und Versand des Heimatboten bei einer Auflage von 10.660 Stück den größten Ausgabenposten bilden, soll hier eine Reduzierung vorgenommen werden, und zwar soll der Versand des Heimatboten an Empfänger, die die Arbeit der Kreisgemeinschaft noch nie durch Spenden unterstützten, ab 2005 eingestellt werden (circa 3.000 Stück). Dieser Beschluß fand die Zustimmung des Kreistages, der sich bei der Schatzmeisterin für die gut geleistete Arbeit bedankte. Für die Revisoren berichtete Christel Sender über die durchgeführte Buch- und Kassenprüfung. Sie lobte die einwandfreie und klare Buchführung. Es gab keinerlei Unklarheiten oder Beanstandungen. Nachdem der Kreistag dem Vorstand und Kreisausschuß einstimmig, bei Enthaltung der Betroffenen, die Entlastung erteilt hatte, trat dieser satzungsgemäß zurück. Als Wahlleiter übernahm Dr. Gerhard Kalwa die Durchführung der Neuwahl des Kreisvorsitzenden. In geheimer Wahl wurde Edelfried Baginski mit 22 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen wieder- gewählt. Danach folgten die Wahldurchgänge der weiteren Vorstandsmitglieder, die alle einstimmig, bei Enthaltung der jeweils betroffenen Personen ausgingen. 2. Vorsitzender: Dieter Chilla, Geschäftsführer: Manfred Katzmarzik, Schatzmeisterin: Helga Frankiewicz, Schriftleiter: Alfred Denda, Karteiführung: Irmgard Denda, Verwaltung Heimatstube: Willi Becker, 2. Schriftführerin: Christel Sender, Beisitzer (für den Kreisausschuß): Helene Deptolla und Ewald Grzanna. Als Revisoren wurden berufen: Dieter Sender, Erwin Syska und als Vertreter Herbert John. Da sich durch die Wahl keine personellen Änderungen gegenüber dem alten Vorstand und damit Kreisausschuß ergaben, wurde keine neue Bestätigung der "Sachkundigen Mitglieder" erforderlich. Abschließend gab der Kreisvorsitzende einen Überblick über die Termine und Vorhaben des Jahres 2005. Als neue Aufgaben nannte er die Absicht, im nächsten Jahr auf dem alten evangelischen Friedhof in Ortelsburg ein großes Gedenkkreuz mit entsprechender Inschrift aufstellen zu lassen, sowie die maschinelle Erfassung der Seelenlisten. Dieses sind handschriftlich geführte Einwohnerlisten der Landgemeinden und der Städte des Kreises Ortelsburg, die auf der Basis der Volkszählung von 1939 erstellt und bis 1945 fortgeschrieben wurden. Dieser Bestand, 271 Einzellisten, soll zu einem computergeführten Gesamtbestand zusammengeführt werden, damit leichter korrigiert, ergänzt, geändert und Anfragen zur Ahnen- forschung schneller und leichter bearbeitet werden können. Die Datenerfassung/-speicherung ist als Excel-Tabelle vorgesehen. Für die Erfassung werden noch tatkräftige Helfer gesucht. Ansprechpartner ist Alfred Denda, Telefon (02 31) 77 02 23.


13. August

Hauptkreistreffen 2005 - Liebe Ortelsburger Landsleute, der dritte Sonntag im September rückt näher. Seit mehr als vier Jahrzehnten versammeln sich an diesem Tage die Ortelsburger und feiern ein Wiedersehen. In diesem Jahre treffen wir uns am 18. September wieder im Kulturzentrum der Patenstadt Herne, Willi-Pohlmann-Platz 1. Der Saal ist ab 9 Uhr geöffnet. Die Feierstunde beginnt um 11.30 Uhr. Die Ansprachen werden vom Oberbürgermeister der Stadt Herne, Horst Schiereck, und dem Kreisvorsitzenden gehalten. Wer daran nicht teilnehmen will, kann sich so lange eine Treppe tiefer im Foyer aufhalten, wo der Bücherstand sowie die Bilderausstellung aufgebaut sind. Ich hoffe und erwarte, daß wieder mehr als 1.000 Landsleute den Saal füllen werden, um unserer Heimat und ihrer Menschen zu gedenken und vor allem auch der tragischen Ereignisse vor 60 Jahren. Jeder, der reisefähig ist, sollte teilnehmen, denn niemand weiß, wie oft er seine Freunde und Nachbarn aus der Jugendzeit noch sehen kann. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Ihr Kreisvertreter.

Treffen der Ortelsburger Oberschulen am 24./25. September in Bad Harzburg - Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der beiden Oberschulen wollen ihr traditionelles Treffen - solange es geht - weiterhin in den vertrauten Räumen des Kurhauses beibehalten. Dies ist jedoch vor allem von der Teilnehmerzahl abhängig. Die Organisatoren, Lieselotte Niklaus Paschkowski und Willi Berwein, bitten deshalb um eine rege Teilnahme. Die Zukunft dieses Treffens wird ein wichtiges Thema der Gespräche sein.


03. September

Kirchspieltreffen Groß Schöndamerau in Gladbeck - am Sonnabend, 17. Sept., Enfieldstr. 243 (AWO Zentrum), mit folgenden Orten: Alt Keykuth, Eichtal, Groß Schöndamerau, Leinau, Neu Keykuth, Neuvölklingen. Um Voranmeldung zur Planung des Mittagessens bittet: Helene Deptolla, Kurt-Schumacher-Str. 8, 45966 Gladbeck, Telefon (0 20 43) 4 18 82.

Hauptkreistreffen der KG Ortelsburg - am Sonntag, 18. September in der Patenstadt Herne im Kulturzentrum Willi-Pohlmann-Platz (ehemals Berliner Platz 11). Öffnung des Kulturzentrums um 9 Uhr, Feierstunde 11.30 Uhr. Es wirken mit die Resser Musikanten aus Gelsenkirchen. Festansprachen werden gehalten von Oberbürgermeister Horst Schiereck und Kreisvertreter Edelfried Baginski. Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage des Kulturzentrums und dem Marktplatz nahe Kulturzentrum. Ortelsburger Heimatstube: Landsleute, die ihre Reise zum Hauptkreistreffen mit einem Besuch der Ortelsburger Heimatstube verbinden möchten, sind am 17. und 19 Sept. in der Zeit von 11 bis 15 Uhr herzlich willkommen. Die Heimatstube befindet sich in der Musikschgule Herne, Gräffstr. 43. Übernachtungsmöglichkeiten nahe Kulturzentrum bieten in verschiedenen Preisklassen "Hotel zur Post", Telefon (0 23 23) 5 20 54 / 55, "Hotel Sicking", Telefon (0 23 23) 94 53 70 und "Hotel Stork" an der Kreuzkirche, Telefon (0 23 23) 5 04 30. - Treffen der Ortelsburger Oberschulen in Bad Harzburg - von Freitag, 23. Sept. bis Sonntag, 25. Sept.


17. September

10. Ostpreußentreffen - Mecklenburg Vorpommern - Sonnabend, 8. Oktober, findet das 10. Ostpreußentreffen - Mecklenburg-Vorpommern in der Sport- und Kongreßhalle, Wittenburger Straße statt. Der Beginn der Veranstaltung ist um 10 Uhr, das Ende um 17 Uhr.


24. September

Klein Jerutter Kirchentag in Lobmachtersen - Wie schon seit 20 Jahren haben sich auch in diesem Jahr am 28. September Heimatfreunde aus dem Kirchspiel Klein Jerutten in Lobmachtersen-Salzgitter getroffen. Es ist ein Heimattreffen unter unserer Kirchenglocke, die den Krieg überlebt und in Lobmachtersen eine neue Heimat gefunden hat. In diesem Jahr war es dazu ein besonderes Treffen: Goldene Konfirmation von Konfirmandinnen und Konfirmanden, die 1955 in der Kirche von Klein Jerutten konfirmiert worden sind. Von damals 38 Konfirmierten waren zur "Goldenen" neun Ehemalige gekommen. Sie hatten weite Anreisen auf sich genommen und dafür einen schönen Festtag erlebt. Nach Gottesdienst und Abendmahl mit der Gemeinde und vielen Heimatfreunden gab es einen fröhlichen Kaffeenachmittag mit vielen guten Gesprächen. Es ist herzlich Dank zu sagen der Kirchengemeinde Lobmachtersen, die uns Heimatvertriebenen so geschwisterlich verbunden ist. Alle sind wieder herzlich eingeladen zum Klein Jerutter Kirchentag in Lobmachtersen-Salzgitter 2006, voraussichtlich wieder Ende August.


22. Oktober

Treffen der Ortelsburger Oberschulen - Zum 25. Mal trafen sich die Vereinigungen der ehemaligen Ortelsburger Oberschulen in Bad Harzburg (23. bis 25. September). Für die Vereinigung der Hindenburgschüler war es das 49. Treffen nach der Gründung 1956. Der erste Vorsitzende war damals der ehemalige Direktor der Schule, Dr. Max Meyhöfer. Der heutige Vorsitzende ist im Herbst 1944 als Sextaner in die Hindenburgschule eingezogen. Nach so vielen Treffen gibt es natürlich eine gewisse Routine des Ablaufs, nicht aber des Inhalts. Am Freitagabend trafen sich im Kurhaus etwa 80 Ehemalige und fast 30 Angehörige zum ersten geselligen Beisammensein. Es war fast wie ein Familientreffen. Die Freude des Wiedersehens nach einem Jahr war groß, und es gab naturgemäß viel zu erzählen. Beim Frühschoppen am Sonnabend wurden die Gespräche vom Vorabend fortgesetzt. Natürlich war der Frühschoppen keine Pflichtveranstaltung. Viele nutzten den Sonnentag zu mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergängen durch den Kurpark oder die Wälder. Auch das Kastanienfest lud zu einem Bummel über die Bummelallee ein. Am Sonnabendnachmittag wurde es dann etwas ernster, aber nicht zu sehr. Es fanden die - getrennten - Jahreshauptversammlungen der beiden Vereinigungen statt. Bei den Hindenburgschülern eröffnete der im vergangenen Jahr neugewählte Vorsitzende Willi Berwein die Veranstaltung. Er begrüßte mit Hans Dyck den ältesten Teilnehmer (Jahrgang 1921), mit Wolfgang Mazart, Horst Steg und Manfred Woelk drei Neue und mit Barbara Filipiak einen ganz besonderen Ehrengast. Erstmals in der Geschichte unser Vereinigung hat uns mit Barbara Filipiak eine Vertreterin der Schule besucht, die heute im Gebäude der ehemaligen Hindenburgschule residiert. Sie ist Deutschlehrerin an der Zespolu Szkol Nr. 2 w Szczytnie (Gemeinschaftsschule Nr. 2 in Ortelsburg). Last but not least konnte Werner Zabel, Guido Riemann, Gerhard Höfert und Alfred Kruppa der gesamte alte Vorstand begrüßt werden. Nach der Begrüßung erhoben sich die Anwesenden zum Gedenken an die im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder und Angehörigen. Wie unser Leben ist auch die Existenz unser Vereinigung begrenzt. Das wird uns jedes Mal klar, wenn wir unsere Verstorbenen ehren. Schatzmeister Erwin Syska berichtete über Spendeneingang und Mittelverwendung. Kassenprüfer Horst Czeranski bestätigte die ordnungsgemäße Abwicklung, so daß der Vorstand einstimmig entlastet werden konnte. Der Schatzmeister dankte den Mitgliedern für die teils sehr großzügigen Spenden, bat aber gleichzeitig darum, angesichts der erheblichen Kosten in der Spendenbereitschaft nicht nachzulassen. Anschließend berichtete Schulfreund Edelfried Baginski aus der Arbeit der Kreisgemeinschaft Ortelsburg, die er mit großem Engagement leitet. Besonders interessant waren seine Ausführungen zum Thema Gedenkstein und Anderspark. Barbara Filipiak richtete Grüße der Direktorin ihrer Schule, Danuta Maroszek, aus und berichtete ein wenig über die heutige Ortelsburger Schullandschaft. Es wurde kurz über die in Arbeit befindliche Schulchronik gesprochen. In recht attraktiver Aufmachung ist der erste Teil bis 1945 weitgehend fertiggestellt. Dafür wurde Text- und Bildmaterial von uns zur Verfügung gestellt. Im kommenden Jahr soll das 50. Gründungsjubiläum der Vereinigung gefeiert werden. Alle sind aufgerufen, mit Ideen, brauchbaren Vorschlägen und Spenden zum besonderen Gelingen beizutragen. Es wird darüber nachzudenken sein, ob und in welcher Form die Vereinigung weiter bestehen kann. Die ehemaligen Schülerinnen der Ortulfschule hatten sich für ihre Versammlung etwas besonderes ausgedacht. Der noch beachtlich große Abiturjahrgang 1945 wurde mit Blumen, kleinen Präsenten und einer Alberte geehrt. Es herrschte eine fröhliche Stimmung, fast wie bei einer Abiturfeier. Anschließend berichtete Hildegard Albrecht über die Finanzen sowie die damit verbundenen Mühen und dankte allen Spendern. Einen oder mehrere Wehrmutstropfen brachte die Ankündigung der Vorsitzenden Liselotte Niklaus-Paschkowski, den Vorsitz aus Alters- und Gesundheitsgründen niederzulegen. Da sich in den jüngeren Jahrgängen keine Nachfolgerin finden ließ, wird die "Gemeinschaft der Ortulfschülerinnen Ortelsburg" 43 Jahre nach ihrer Gründung aufhören zu bestehen. Der Sonntagmorgen sah alle Teilnehmer versammelt im Parksaal des Kurhauses. Liselotte Niklaus-Paschkowski, ihr Mann Prof. Dietlef und die Damen des Vorstandes - Hildegard Albrecht, Liebgard Grabosch und Brigitte Lemke - hatten turnusgemäß das gesamte Treffen organisiert und damit natürlich auch die matinéeähnliche Veranstaltung, den Höhepunkt am Sonntag. "Erinnerungen und Dank" war das Motto dieses festlichen Vormittags. Es ist verständlich, wenn bei Vereinigungen wie den unsrigen Erinnerungen eine große Rolle spielen. In diesem Jahr waren sie besonders bezogen auf die vergangenen zehn / elf Jahre, in denen die im vorigen Jahr (Hindenburgschule) und diesem Jahr (Ortulfschule) zurückgetretenen Vorstände gewirkt haben. In Kurzansprachen wurde ihre erfolgreiche Arbeit gewürdigt. Es besteht überhaupt kein Zweifel, daß diese Vorstände ganz wesentlich zu der guten Form beigetragen haben, in der sich die Vereinigungen heute - in der Spätphase ihrer Entwick-lung - befinden. Und dafür haben ihnen alle Anwesenden mit kleinen Präsenten und großem Beifall gedankt. Grußworte richtete der Kreisvertreter Edelfried Baginski an die Versammelten. Er wies darauf hin, daß die Ehemaligen und ihre Angehörigen die Möglichkeit hätten, im Rahmen der jährlichen Kreistreffen kleine Wiedersehensfeiern zu veranstalten, wenn die Bad Harzburger Tradition enden sollte. Barabara Filipiak ergriff nochmals das Wort und verlas einen Brief der Direktorin ihrer Schule an die Ehemaligen der Ortelsburger Oberschulen. Sie lud sie ein, das "schönste Gebäude der Stadt Czszytno", die frühere Hindenburgschule, zu besuchen. Mehr als ein Rahmen für die Veranstaltung war der musikalische Teil. Das Bläserensemble der Mendelssohn-Musikschule Einbek unter Martinas Klimkeit eröffnete mit Trompeten, die leiseren Töne der Kammermusik kamen von Klaus Schneider, Klavier, und Hans-Joachim Uhlendorf, Violine. Die ostpreußische Liedersuite arrangierte Klaus Schneider. Mit großem Beifall wurden die Leistungen der Musiker belohnt. Zum Abschluß dankte der Vorsitzende der Hindenburger den Künstlern, Organisatoren und allen Anwesenden für die gelungene Veranstaltung. Im kommenden Jahr findet das Jubiläumstreffen vom 22. bis 24. September wieder in Bad Harzburg statt. Er lud alle ein wiederzukommen, selbstverständlich auch die Ortulfschülerinnen. Die Feier endete mit dem gemeinsamen Ostpreußenlied unter Begleitung durch das Bläser-Ensemble. Und der eigentliche Abschied erfolgte dann mit einem Gläschen Sekt im Foyer des Parksaales.


05. November

Harmonisches Kreistreffen am 18. September in Herne - Fast tausend Besucher füllten den Saal des Kulturzentrums in Herne, als der Klang der Ortelsburger Kirchenglocken die Feierstunde einläutete. Der Kreisvorsitzende Edelfried Baginski stellte in seiner Begrüßungs- und Festrede die Stunde unter den Leitgedanken: Stunde der Erinnerungen und des Gedenkens, aber auch Stunde des Nachdenkens über den Umgang mit der eigenen Geschichte. Zunächst begrüßte er sehr herzlich den Oberbürgermeister der Patenstadt Herne, Horst Schiereck, sowie die Bundestagsabgeordnete der CDU Ingrid Fischbach, die trotz des Wahltages der Einladung gefolgt waren, ferner seinen Vorgänger als Kreisvertreter Wilhelm Geyer und Frau, die Abordnung des deutschen Kulturvereins "Heimat" aus Ortelsburg, die Mitglieder vom Ortelsburger Kreisausschuß und Kreistag sowie die Original Resser Musikanten, die die Feierstunde musikalisch begleiteten. In seiner Festrede erinnerte er an die Generation unserer Eltern und Großeltern, an die geschichtlichen Begleitumstände, an ihre Heimattreue und an die Opfer, die sei gebracht haben. Unter Hinweis auf Flucht und Vertreibung stellte er fest: "Für uns Ostpreußen stellt sich die Frage, ob wir am 8. Mai 1945 befreit worden sind, nicht. Die oft gehörte Meinung, daß wir Deutschen an den erlittenen Grausamkeiten selber schuld seinen, bezeichnete er als einen Rückfall in die Barbarei. Dazu zitierte er Berthold Brecht: "Immer noch schreibt der Sieger die Geschichte der Besiegten. Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge. Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge." Zur Haltung der großen Masse der deutschen Soldaten betonte er: "Sie kämpften ehrenvoll im guten Glauben, der Sache des Vaterlandes zu dienen, und weil das Gesetz es befahl. Sie kämpften zuletzt voller Verzweiflung und oft mit Resignation, weil sie die totale Niederlage nicht abwenden konnten und ihre Angehörigen der Rache und den Grausamkeiten der Sieger überlassen mußten". Er erwähnte die oft verzweifelte Lage der Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Kriege und das sich festigende Band der Solidarität mit den Menschen in Westdeutschland, das schließlich zur Gründung von Patenschaften zahlreicher Kommunen mit ostdeutschen Städten führte - so auch mit der Stadt Wanne-Eickel beziehungsweise Herne. Für die immer noch lebendige Patenschaft dankte er dem Oberbürgermeister mit herzlichen Worten. Die Polemik mancher Politiker gegen das geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin wies er entschieden zurück und erklärte, daß es nichts mit Geschichtsrevisionismus zu tun hat wie von polnischer Seite behauptet wird. Er dankte dem Bundespräsidenten Horst Köhler und Angela Merkel, die sich bei ihren Reisen nach Polen für dieses Zentrum in Berlin ausgesprochen haben. Für den beantragten Gedenkstein in Ortelsburg verlas er den vorgeschlagenen Text: "Zum Gedenken an unsere deutschen Vorfahren, denen Stadt und Kreis Ortelsburg Heimat war. Mit den heute hier lebenden Menschen verbindet uns die Liebe zu diesem Land." Baginski beendete seine Rede mit den Worten: "Bewahren wir Ostpreußen in unseren Herzen und pflanzen unsere Heimat in die Herzen unserer Kinder und Nachkommen. Lassen wir uns die durchaus rühmliche Geschichte unserer Heimat nicht entwenden oder verfälschen. Lassen wir uns nicht auch noch aus unserer geistigen Heimat vertreiben. Bleiben Sie aufrechte und standfeste Ortelsburger Ostpreußen." Nach dem gemeinsam gesungenen Lied "Im schönsten Wiesengrunde" trug Uschi Kuhn ein selbstverfaßtes Gedicht "Entschwundene Heimat Masuren - Hügelwalde" vor. Mit der Hymne "Großer Gott wir loben dich" wurde auf die folgende Totenehrung durch den 2. Vorsitzenden Dieter Chilla eingestimmt. Oberbürgermeister Schiereck begrüßte in seiner Rede, daß die Kreisgemeinschaft ihr Jahrestreffen nunmehr in ihrer Patenstadt Herne durchführt. Er erinnerte an seinen Vorgänger Wolfgang Becker, der sich für die Patenschaft sehr engagiert und sie stets gefördert hat. Nun hat er als neuer Oberbürgermeister selbst zum ersten Mal die Gelegenheit, zu den Ortelsburgern zu sprechen, und er tut das gerne zum Zeichen der Verbundenheit. "Und ich möchte Sie bestätigen im gemeinsamen Wunsch, diese Patenschaft auch weiterhin zu erhalten." Er lobte den Zusammenhalt der Ortelsburger Landsleute, die in so großer Zahl angereist sind, und begrüßte besonders die Gäste vom deutschen Kulturverein "Heimat" aus Ortelsburg. So selbstverständlich wie die Heimat Ortelsburg einen festen Platz im Herzen der dort Geborenen hat, so ist auch die Tatsache, daß seit dem Beschluß des Rates der Stadt Herne am 13. Dezember 1962 ein Stück Ortelsburg auch zur Stadtgeschichte von Herne gehört. Erinnernd an das Kriegsende, das die Menschen damals mit sehr unterschiedlichen Gefühlen erlebt haben, ging er auf die für alle schweren Nachkriegjahre ein. Dabei unterstrich er die Kraft, Fähigkeit und den Willen der Neuankömmlinge, den demokratischen Neubeginn und den Wiederaufbau mitzugestalten und Mitverantwortung zu übernehmen. Er rief dazu auf, an der Völkerverständigung zu arbeiten, und begrüßte die intensiven Kontakte und Reisen nach Ortelsburg / Szczytno, um durch den Dialog - trotz unterschiedlicher Prägungen und Erfahrungen - gemeinsame Wege in eine friedliche Zukunft zu gehen. Abschließend dankte er dem Vorstand der Kreisgemeinschaft für die mehr als 40 Jahre intensiv gelebte Patenschaft und wünschte, daß diesem zweiten Kreistreffen in Herne nunmehr viele weitere folgen werden. Nach den Grußworten von Christel Zygler für den deutschen Kulturverein sangen alle das Volkslied "Nun ade, du mein lieb Heimatland". Der 2. Vorsitzende, Dieter Chilla, dankte in seinen Schlußworten dem Kreisvorsitzenden Edelfried Baginski für dessen selbstlose und erfolgreiche Arbeit für die Kreisgemeinschaft. Beispielhaft nannte er das von diesem verfaßte Buch "1945 - Als Ortelsburg verlorenging". Auch das Buch von Olaf Göbeler "Willenberg - Die Ge-schichte einer ostpreußischen Grenzregion" sei ein Beweis für die Pflege unserer Heimatgeschichte durch die Kreisgemeinschaft. Er dankte allen Helferinnen und Helfern, die unter der Leitung von Willi Becker den Saal und das Treffen vorbereitet hatten. Die Feierstunde endete mit der Nationalhymne. Für die Veranstalter war es motivierend, daß die Anwesenden den Ansprachen Ruhe und Aufmerksamkeit entgegengebracht haben. Dies war auch auf verschiedene Umstände wie beispielsweise die verstärkte Lautsprecheranlage zurückzuführen. Das Treffen nahm seinen Fortgang bei guter Bewirtung und frohem Miteinander. Reges Leben und Treiben herrschte im Foyer am Bücherstand mit den Neuerscheinungen und an der heimatlichen Foto- und Bilderausstellung. Im Zusammenhang mit dem Kreistreffen war am Vortage und am Montag danach die Heimatstube in der Musikschule Herne geöffnet, was manche Landsleute erwartungsgemäß zu einem Besuch veranlaßte. Das Kreistreffen am 17. September 2006 wird wieder im Kulturzentrum in Herne stattfinden.