PAZ
Zeitung

Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt   Aus den Heimatkreisen   Ortelsburg   2007

03. Februar

Busreisen in die Heimat - Auch in diesem Jahr organisiert die Kreisgemeinschaft wieder Busreisen in unsere schöne Heimat. Die erste Reise mit Begleitung durch Helene Deptolla findet vom 21. bis 31. Mai statt. Die Hinreise führt über Stettin (Zwischenübernachtung), Kolberg, Köslin, Stolp nach Leba (Übernachtung). Nach einem Ruhetag in Leba geht es weiter nach Danzig, Elbing, Osterode, Allenstein und nach Ortelsburg, Hotel Lesna. Es folgt unter anderem eine Dörferrundfahrt durch den Kreis Ortelsburg, ein freier Tag für individuelle Unternehmungen, Gottesdienst, Museumsbesuch, Fahrt nach Niedersee mit Schiffsfahrt nach Nikolaiken, Besuch des Galindia-Dorfes bei Isnothen, Besuch mit Altstadtbummel in Allenstein und eines Bauernhofes am Pater-Schoben-See. Die Rück-fahrt geht am 30. / 31. Mai über Neidenburg, Thorn, Gnesen mit Zwischenübernachtung im Hotel Sen in Swiebodzien weiter über Berlin / Hannover ins Ruhrgebiet.

Die zweite Reise mit Begleitung durch den Kreisvorsitzenden und Christel Sender findet vom 2. bis 11. Juli statt. Die Hinreise führt zunächst über Hannover, Berlin nach Breslau. Den folgenden Tag verbringen wir in Breslau mit Stadtrundfahrt, Rundgang durch die schöne Altstadt und zu freier Verfügung. Am Mittwoch geht es dann nach Tschenstochau mit Besichtigung der "Schwarzen Madonna", von dort weiter nach Warschau (Übernachtung). Am nächsten Tag machen wir eine Stadtrundfahrt mit Altstadtführung. Danach geht es weiter über Pultusk / Chorzele nach Ortelsburg, Hotel Lesna. Am Freitag machen wir eine Masurenrundfahrt mit Staken auf der Kruttinna, Besuch Nikolaikens, weiter nach Lötzen / Rhein zu einem Bauernhof in Zondern mit Bauernmuseum sowie Kaffee und Kuchen. Für den nächsten Tag ist eine Dörferrundfahrt durch den Kreis Ortelsburg geplant und für den Nachmittag das traditionelle, heimatliche Treffen mit dem deutschen Verein am Hotel Lesna mit Kaffee, Kuchen und Gesang. Am Sonntag besteht nach dem Gottesdienst die Möglichkeit zum Besuch des Heimatmuseums mit Aufstieg auf den Rathausturm. Der Tag endet mit einem gemütlichen Grillabend. Der nächste Tag führt uns über Passenheim mit Besuch der ältesten Kirche Masurens nach Allenstein. Am Nachmittag erleben wir den Reiterhof Marengo mit Kutschenfahrt, Kaffee, Kuchen und musikalischer Unterhaltung durch eine Gesangs- und Tanzgruppe. Die Rückreise führt über Neidenburg, Thorn, Gnesen zur Zwischenübernachtung im Hotel Sen in Swiebodzien und am nächsten Tag über Berlin, Hannover ins Ruhrgebiet. Weitere Informationen finden Sie im Ortelsburger Heimatboten 2006, Seite 7. ich bitte um kurzfristige Anmeldung zu diesen Reisen wegen der gebuchten Hotelzimmer. Erleben Sie unsere Heimat mit ihrer Schönheit und den Erinnerungen, solange Sie es noch können.


04. April

Sitzung des Ortelsburger Kreistages - 37 Landsleute waren der Einladung zur Jahressitzung des Kreistages gefolgt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Edelfried Baginski und Feststellung der Beschlußfähigkeit wurde in der würdigen Totenehrung besonders der langjährigen Vertreterin des Landbezirks 1 Altkirchen, Klein Jerutten, Charlotte Domsalla gedacht, die am 13. Februar im Alter von 91 Jahren gestorben war. In seinem Rechenschaftsbericht ging der Kreisvorsitzende auf die vielfältige Arbeit der Kreisgemeinschaft ein. Er betonte die Bedeutung der Pflege des Gemeinschaftslebens durch die acht Heimattreffen im vergangenen Jahr, durch die Heimatstube und den Ortelsburger Heimatboten. In kurzen Worten erläuterte er die Arbeit im Kreisausschuß, die getragen ist von gegenseitigem Vertrauen und von der durch die Satzung verbindlichen Zielsetzung. Ausführlich beschrieb er den Einsatz in unserer Ortelsburger Heimat, die ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist und bleiben muß. Es wäre ein Verrat an unserer Elterngeneration und an der Wahrheit, daß dieses Land 700 Jahre lang von Deutschen geprägt und entwickelt worden ist. Die Kommunalwahlen in Polen haben neue Personen an die Spitze der Verwaltungen in Stadt und Kreis Ortelsburg gebracht, zu denen die Verbindungen neu geknüpft werden müssen. Bisherige Kontakte werden aber nach wie vor von beiden Seiten gepflegt. Erfreulich ist die abgeschlossene Renovierung der evangelischen Kirche in Ortelsburg. Nun steht sehr dringend das gleiche für die evangelische Kirche in Passenheim an. Bei beiden Vorhaben sind wir und die Landsmannschaft Ostpreußen mit Spenden beteiligt. Andere Stellen haben ihre Hilfe zugesagt. Ilse Masuch hat sich hierbei große Verdienste erworben. Die finanzielle Unterstützung des deutschen Kulturvereins "Heimat" und der Lazarus-Sozialstation in Ortelsburg sowie die "Bruderhilfe" bleiben unverändert. Baginski warb um die Teilnahme an unseren Busreisen in die Heimat. Sie sind wichtig für die Kontakte zu den dort lebenden deutschen Landsleuten aber auch zur polnischen Verwaltung. Voraussichtlich wird das nächste Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Berlin im Mai / Juni 2008 stattfinden. Das Verhältnis zur Patenstadt ist gut und vertrauensvoll. Das Fallschirmjägerbataillon 373, mit dem wir freundschaftlich verbunden sind, ist inzwischen nach Seedorf umgezogen. Diese wertvolle Verbindung zu den jungen Soldaten werden wir weiterhin pflegen. Das Ringen um das "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin geht weiter. Der "Tag der Heimat" steht in diesem Jahr unter dem Leitwort: "Heimat ist Menschenrecht". Abschließend stellte der Vorsitzende fest, daß die Kreisgemeinschaft wirtschaftlich gesund ist, aber die personelle Zukunft sicherstellen muß. Anschließend berichtete die Schatzmeisterin Helga Frankiewicz über den Jahresabschluß 2006. Trotz des Ablebens vieler treuer Landsleute sank das Spendenaufkommen nur um 2300 Euro. Die größten Ausgabenposten waren der Ortelsburger Heimatbote und die Arbeit in der Heimat einschließlich "Bruderhilfe". Bei den Einnahmen waren Bücher- und Andenkenverkauf erfolgreich. Der Haushalt schloß mit einem Überschuß von rund 6000 Euro ab. Der Schriftleiter Alfred Denda berichtete, daß die Zahl der Bezieher des Heimatboten erwartungsgemäß abnimmt. Für den diesjährigen Heimatboten liegen genügend Beiträge vor. Die Buch- und Kassenprüfung durch die beiden Revisoren Erwin Syska und Dieter Sender hatte keinerlei Beanstandungen ergeben, so daß der Kreistag dem Vorstand bei Stimm-enthaltung der Betroffenen einstimmig Entlastung erteilte. Edmund Kucinski, der Vorsitzende des deutschen Kulturvereins "Heimat" in Ortelsburg, bedankte sich für die vielfache Unterstützung des Vereins seit seiner Gründung. Die Räume im Pfarrhaus in der ul. Warszawska 1 sind durch den Pfarrer Dr. Tschirschnitz wegen Eigenbedarf zum 30. Juni 2007 gekündigt worden. Der Verein hat inzwischen drei Räume in der Bartna Strona (ehemals Beutnerstraße) gemietet. Im Hinblick auf die im Jahre 2008 anstehenden Wahlen zum nächsten Ortelsburger Kreistag erklärten sich die meisten der Anwesenden bereit, wieder zu kandidieren. Für die Gewinnung neuer Mitglieder aus der Bekenntnisgeneration ist beabsichtigt, im Jahre 2008 ein Seminar im Ostheim in Bad Pyrmont durchzuführen. In seinem Überblick über die Ortelsburger Heimatliteratur erwähnte Manfred Katzmarzik einen belastenden Überbestsand bei den Büchern: "Geschichte der Stadt Ortelsburg", "Passenheim - Zeiten einer Stadt" und "Die Kirche des Kreises Ortelsburg". In Arbeit sind Broschüren "Die Denkmäler im Kreis Ortelsburg" und eine alte Chronik von Passenheim. Nach einem Überblick über die Vorhaben des Jahres 2007 endete die Sitzung.


09. Juni

Treffen des Kirchspiels Willenberg - "Der Mai ist gekommen ..." sangen 90 Landsleute gemeinsam mit dem "Sängerbund 1900 Wanne-Eickel" zur Eröffnung der Feierstunde. Für die erkrankte Vertreterin von Willenberg, Helga Frankiewicz, begrüßte der Kreisvorsitzende die Anwesenden, wobei er besonders den zweiten Vorsitzenden Dieter Chilla, seinen Vorgänger Wilhelm Geyer, die Mitglieder von Kreisausschuß, Kreistag und die Aufsichten in der Heimatstube erwähnte. Hervorgehoben wurde auch die Anwesenheit unseres Landmannes und Schriftstellers Herbert Somplatzki sowie des Dichters Gert O. E. Sattler. Der "Sängerbund 1900 Wanne-Eickel", der das Willenberger Treffen schon seit einigen Jahren begleitet, stand erstmalig unter der musikalischen Leitung von Artur Szybowski. Nach dem Aufrufen der einzelnen Ortschaften des Kirchspiels erfreute der Chor die Zuhörer mit vertrauten Liedern. Die Totenehrung wurde von Christel Sender gesprochen. Nach zwei weiteren Liedern hielt Dieter Chilla die Festansprache. Auf der Grundlage einer Übersetzung eines Aufsatzes von Zbigniew Kudrzycki im polnischen Masurischen Jahrbuch Teil IX / 2005 stellte er unter anderem fest, daß im heutigen Polen das Wissen um die brutalen Methoden der polnischen Behörden nach dem Kriege gegenüber der deutschen Bevölkerung sowie um den Terror der mordenden und plündernden Banden zunimmt. Die Zwangspolonisierung und der Entzug aller Lebensgrundlagen waren der Grund für den Auszug der Bevölkerung von Masuren in den westlichen Teil Deutschlands. Solche polnischen Veröffentlichungen dienen der Wahrheitsfindung und der Aussöhnung. Nach einem Klaviersolo von Herrn Szybowski dankte der Kreisvorsitzende in seinen Schlußworten allen Helferinnen, Helfern und Mitwirkenden. Er wies auf die Busreisen der Kreisgemeinschaft in die Heimat hin und auf das Deutschlandtreffen der Ostpreußen in der Messe Berlin zu Pfingsten 2008. Dazu werden zwei Busse vom Reiseservice Plewka mit unterschiedlichen Reiseprogrammen eingesetzt. Nach dem Aufruf, wieder zahlreich zum Kreistreffen am 16. September 2007 nach Herne zu kommen, klang die Feierstunde aus. Es folgten das obligate Gruppenfoto, das Mittagessen und dann wie immer das fröhliche Plachandern.


16. Juni

Bericht vom Kobulter Treffen - Wie geplant trafen wir uns im Saal Crange des Kulturzentrums in Herne. Es waren 45 Personen aus verschiedenen Ortschaften gekommen, die Mehrzahl aus Kobulten. Unser Kreisvertreter, Edelfried Baginski, und Renate Antoniewski waren ebenfalls anwesend. Willi Becker hatte die von mir (Herbert John) aufgenommenen Fotos der letzten Reise im Jahre 2006 nach Kobulten und Ortelsburg sehr schön vergrößert und zur Besichtigung an die Wand gehängt. Zu meiner großen Freude war auch die ehemalige Vertreterin des Kirchspiel Kobulten, Erika Herrendörfer, mit Tochter Gisela Schellhase angereist. Wir haben uns diesmal eine Lautsprecheranlage geleistet, damit auch alle verstehen konnten, was in den Ansprachen gesprochen wurde. Nach der Begrüßung haben wir der Toten gedacht, danach hat der Kreisvertreter eine kurze Ansprache gehalten. Renate Antoniewski berichtete über die nicht zustande gekommene Reise und kündigte die nächste Reise für 2008 an. Ich habe anschließend im wesentlichen über den Kreistag berichtet und die Wichtigkeit des "Heimatboten" als Informationsquelle herausgestrichen, der nur durch Hilfe von außen finanziert werden kann. Außerdem habe ich auch einiges zum Film "Die Flucht" gesagt und über die Stellungnahme von Erika Steinbach zur Rede der deutschen Bundeskanzlerin in der Warschauer Universität. Zum Abschluß habe ich anhand der aufgenommenen Bilder über meine Reise mit dem Fahrrad berichtet, die ich zusammen mit meinem jüngsten Sohn von Sorquitten über Moithienen und Kobulten unternommen habe. Ich glaube, daß es ein gelungenes Treffen war, jedenfalls war die Resonanz entsprechend. Nach dem Mittagessen wurde ein Gruppenfoto aufgenommen. Bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag aus.

Treffen Altkirchen, Klein Jerutten und Rheinswein / Wildenau - Die Kirchspieltreffen Altkirchen, Klein Jerutten und das Treffen des Landbezirks 3 (Wildenau / Rheinswein) fand zum ersten Mal gemeinsam im Kulturzentrum Herne statt. Da durch Alter, Krankheit und das Aussterben der Erlebnisgeneration die Teilnehmerzahlen rückläufig sind, haben sich die Veranstalterinnen Frau Stobinski, Frau Kilimann und Frau Wronowski entschlossen, in Zukunft die heimatliche Verbundenheit bei den künftigen Treffen gemeinsam zu begehen. Im gut besuchten Saal des Kulturzentrums eröffnete um 11.30 Uhr Frau Stobinski mit den Begrüßungsworten die Feierstunde. Christel Sender übernahm die Totenehrung und las die Namen aller verstorbenen Landsleute vor, die seit dem letzten Treffen nicht mehr unter uns weilen. Besonders würdigte sie Charlotte Domsalla, die am 13. Februar 2007 im Alter von 91 Jahren verstarb. Charlotte Domsalla richtete trotz ihres hohen Alters noch bis 2005 das Kirchspieltreffen Altkirchen aus. Ihre Landsleute werden sie weiterhin in guter Erinnerung behalten. Nach der Totenehrung las Frau Sender die Grußworte vom Kreisvertreter Edelfried Baginski vor, der bei diesem Treffen leider nicht anwesend war. Auch unsere Vertreterin des Landbezirks Rheinswein / Wildenau wurde mit einem Blumenstrauß feierlich verabschiedet. Aus Altersgründen hat sie in diesem Jahr das letzte Mal die Organisation für ihren Landbezirk übernommen. Ihr Nachfolger ist Lm. Rogalla. Beim anschließenden geselligen Beisammensein wurde viel über unsere Heimat gesprochen. Da viele Landsleute mittlerweile ihre Heimat bereisen, wurden auch die Bilder von den Reisen, aber auch von früher gezeigt und immer wieder festgestellt, wie schön Masuren ist. Deshalb sollten wir auch diese Erinnerungen und neuen Eindrücke an unsere Nachkommen weiterzugeben.


04. August

Folge 31 ? [Inhalt fehlt im Archiv]


08. September

Kreisvertreter: Edelfried Baginski, Tel. (02 09) 7 20 07, Schweidnitzer Straße 21, 45891 Gelsenkirchen. Geschäftsführer: Manfred Katzmarzik, Tel. (02 31) 37 37 77, Am Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund Ortelsburger Kreistreffen am Sonntag, 16. September im Kulturzentrum unserer Patenstadt Herne – Liebe Landsleute, das Fest des Wiedersehens der Ortelsburger steht vor der Tür. Ich rufe Sie alle auf, dabei zu sein und zu beweisen, daß Ortelsburg lebt. Das Wiedersehen mit Freunden, Nachbarn und Bekannten aus unserer Jugendzeit sowie das Gedenken an das Land unserer Väter bewegen jeden von uns, der seine Heimat liebt. Der Saal im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz 1 ist ab 9 Uhr geöffnet. Die Feierstunde beginnt um 11.30 Uhr. Ich bitte, bis dahin die Plätze einzunehmen. Allen Landsleuten, die wegen des Alters, des Gesundheitszustandes oder aus anderen wichtigen Gründen nicht kommen können, gelten meine heimatlichen Grüße und guten Wünsche.

Treffen der Ortelsburger Oberschulen am 28. / 29. September 2007 in Bad Harzburg – Trotz kleiner werdender Schar treffen sich die ehemaligen Schüler der beiden Oberschulen im Goslarer Zimmer des Hotels Braunschweiger Hof, Herzog Wilhelmstraße 54. Voraussichtlich wird die uns schon gut bekannte Deutschlehrerin Barbara Filipiak aus Ortelsburg (Szczytno) ihre Direktorin Danuta Maroczek mitbringen. Der Vorsitzende der Schülervereinigung Willi Berwein und auch der Kreisvorsitzende bitten um rege Beteiligung und freuen sich auf das Wiedersehen.


29. September

Einweihung der Orgel in der Ortelsburger Kirche – Mit großer Freude teilen wir Ihnen mit, daß 37 Jahre nach dem Brand in der Ortelsburger Kirche, bei dem auch die wunderschöne Orgel vernichtet wurde, die Kirche wieder eine Orgel hat. An der leeren Stelle wo jetzt die kleine elektronische Orgel steht, wird ab Ende Oktober eine neue, große Orgel ihren Platz finden. Zu verdanken hat das die Kirche und die Gemeinde der Großherzigkeit von Walter Tuttas, der trotz schwerer Krankheit nicht von seinem Vorhaben abrückte, der Kirche eine Orgel zu schenken, und seiner Söhne Christian und Friedmann Tuttas. Nach mehreren Anläufen und einigen Schwierigkeiten ist es unter anderem Klaus Lorenz, Kirchenmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Wersten und Ortelsburger sowie Herrn Ladach gelungen, eine passende Orgel für Ortelsburg zu finden. Sie stammt aus der evangelischen Kirche in Wuppertal-Cronenberg.

Aus Anlaß der Einweihung der Orgel findet am Sonntag, 28. Oktober, 9.30 Uhr, ein festlicher Gottesdienst statt. Am Sonnabend, 27. Oktober, 17 Uhr, wollen wir Walter Tuttas für die Orgel mit einem Konzert danken. Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Ortelsburg (Szczytno), Pfarrer Dr. Tschirschnitz und allen an der Aktion Beteiligten laden wir Sie zu diesem Gottesdienst und zum Konzert herzlich ein. Um Ihnen die Möglichkeit zu geben an den Feierlichkeiten teilzunehmen, haben Klaus Lorenz und Ilse Masuch sich entschlossen Ihnen eine Busreise anzubieten. Diese Reise findet in der Zeit vom 25. bis 31. Oktober 2007 statt (Mindestteilnehmerzahl 30). Die Busreise dauert sieben Tage, mit zwei Zwischenübernachtungen auf der Hin- und Rückfahrt und vier Übernachtungen inklusive Halbpension im Hotel. Diese Busreise soll rund 320 Euro pro Person im DZ kosten (Abhängig von der Zahl der Teilnehmer). Da seit dem Kauf der Orgel (11. September 2007) nur vier Tage Zeit verblieben um Ihnen ein solches Angebot anzubieten, müssen noch weitere Einzelheiten geklärt werden, um dann die Personen, die sich angemeldet haben, über alle Einzelheiten zu informieren. Anmeldungen richten Sie bitte an: Ilse Masuch, Neustrelitzer Straße 23, 40595 Düsseldorf, Telefon (02 11) 7 00 59 60. Lm. Tuttas würde sich sehr freuen, wenn viele Ortelsburger dabei wären.


06. Oktober

Ortelsburger Sonntag - Seit mehr als 50 Jahren ist der dritte Sonntag im September der Ortelsburger Sonntag. Strömten vor vielen Jahren mehr als 3000 Landsleute zum Jahrestreffen nach Essen, so waren es in diesem Jahr immerhin noch rund 900 Teilnehmer, die den Weg in das Kulturzentrum der Patenstadt Herne gefunden hatten. So konnte der Kreisvertreter Edelfried Baginski bei seiner Begrüßung zu Recht feststellen, daß man uns zwar das Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen widerrechtlich genommen hat, aber die Menschen, die diese Heimat lieben, immer noch da sind. Als Ehrengäste waren unter anderem anwesend der Oberbürgermeister von Herne, Horst Schiereck, sein Amtsvorgänger Wolfgang Becker, die Vertreter unserer schlesischen Schicksalsgefährten aus Strehlen und Jauer, die Schriftsteller Herbert Somplatzki und Gert O. E. Sattler sowie selbstverständlich die Abordnung des deutschen Kulturvereins "Heimat" aus Ortelsburg. Das Ehepaar Borger war extra aus den USA angereist. Sie alle wurden herzlich willkommen geheißen. Die eingeladenen polnischen Repräsentanten aus Ortelsburg (Syczytno) hatten aus terminlichen Gründen abgesagt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den Resser Musikanten aus Gelsenkirchen. In seiner Ansprache konnte Edelfried Baginski mit Freude feststellen, daß die evangelische Kirche in Ortelsburg nach 37 Jahren wieder eine Orgel hat. Diese ist dem unermüdlichen Einsatz von Ilse Masuch, Klaus Lorenz und Walter Tuttas zu verdanken. Am 27. Oktober 2007 wird die Orgel mit einem festlichen Orgelkonzert in Ortelsburg eingeweiht. Alle Ortelsburger sind zur Teilnahme eingeladen. Nachfolgend ging der Kreisvertreter auf das Land der Vertreibung und auf den Verlust der Heimat ein, die, wie wir heute wissen, mehr war als nur die Kulisse unserer Jugendjahre. Ihr Untergang war mit großen Opfern an Gut und Blut verbunden, und wir dürfen nicht zulassen, daß die Opfer nur noch als bloße Zahlen in den Geschichtsbüchern erscheinen. Dieser Aufgabe dient nicht zuletzt auch das geplante "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin. Wer will abstreiten, daß die Vertreibung von Millionen Deutschen aus Ostdeutschland, die millionenfachen Morde, Vergewaltigungen und die Verschleppungen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen das Völkerrecht waren? Auf die rhetorisch gestellte Frage, was wollen denn die Heimatvertriebenen heute noch, außer in Wehmut der Heimat und ihrer Toten zu gedenken, berichtete er von dem kürzlich erarbeiteten Positionspapier des BdV, das unter den Leitworten "Gerechtigkeit - Solidarität - Verständigung" steht und mit der Bundeskanzlerin an ihrem Geburtstag, zu dem sie den Vorstand des BdV eingeladen hatte, eingehend besprochen wurde. Frau Merkel hatte dabei bekräftigt, daß sie gerne die Festrede anläßlich des 50. Geburtstages des BdV am 22. Oktober 2007 im Kronprinzenpalais in Berlin halten werde. Im Zusammenhang mit dem Grundsatzpapier des BdV dankte der Kreisvorsitzende im Namen aller Ortelsburger der Patenstadt Herne nachdrücklich für die im Rahmen ihrer Möglichkeiten seit 45 Jahren gewährte Unterstützung. Diesen Dank sprach er unter dem Beifall der Anwesenden mit warmen Worten gegenüber dem Oberbürgermeister und seinem Amtsvorgänger aus. Er sei überzeugt, daß unser historisches Erbe in unserer Patenstadt auch in der Zukunft in guten Händen liegt. Im weiteren Verlauf seiner Rede zitierte er aus der Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI zum "Tag der Heimat" an den BdV. Zum Ende seiner Rede ging der Kreisvertreter auf das gegenwärtige deutsch-polnische Verhältnis ein, das uns Ostdeutsche besonders berührt. Negativen Äußerungen, wie zum Beispiel die der polnischen Außenministerin, die in einem Interview Deutschland als den ewigen Feind Polens bezeichnete oder der beleidigenden Darstellung der Präsidentin des BdV, Erika Steinbach, die in Verbindung mit der Abbildung eines SS-Offiziers und einem Hitler-Zitat gebracht wurde, stehen auch positive Zeichen gegenüber. So zum Beispiel die Teilnahme der polnischen Direktorin und ihrer Dolmetscherin aus Ortelsburg (Syczytno) beim Treffen der Ortelsburger Oberschule in diesem Jahr. Kaczinskis kommen und gehen - unsere Hand zur Versöhnung bleibt ausgestreckt.

Im Namen aller Ortelsburger dankte Baginski abschließend dem Schriftleiter Alfred Denda für den hervorragenden Heimatboten, Willi Becker und seinem Team für den Aufbau des Saales sowie allen Helfern an den verschiedenen Ständen für ihren selbstlosen Einsatz. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied und dem Gedichtvortrag von Christel Sender sprach der Zweite Vorsitzende Dieter Chilla die Totenehrung. Es folgte das Lied vom guten Kameraden, gespielt durch die Kapelle. Anschließend begrüßte der Oberbürgermeister Horst Schiereck die Ortelsburger in ihrer Patenstadt und entbot ihnen ein herzliches Willkommen. Er bestätigte die besondere Verbundenheit von Herne mit der Ortelsburger Heimat und den gemeinsamen Wunsch, diese Patenschaft auch weiterhin zu erhalten. Mit großer Achtung erwähnte er die große Zahl der Teilnehmer, die ein Beweis für den Zusammenhalt und Verbundenheit ist. Gerne hätte er die neue Bürgermeisterin von Ortelsburg (Syczytno), Danuta Gorska, sowie den neu gewählten Landrat Jaroslaw Matlach, begrüßt, die auf Grund wichtiger Termine leider verhindert sind und hoffte auf ihr Kommen im nächsten Jahr. Durch die Heimatstube in Herne und beim deutschen Kulturverein wird die Erinnerung wachgehalten an Krieg, Gewaltherrschaft, Flucht und Vertreibung, an die erste schwere Zeit als Neubürger nach dem Kriege und an die erfolgreiche Eingliederung, da die Vertriebenen ihre Kraft, Fähigkeiten und den Willen einbrachten, den demokratischen Neubeginn und Wiederaufbau mitzugestalten. So bleibt es wichtig, daß aus dem durch die Patenschaft gepflegten Miteinander auch neue Impulse erwachsen. Denn es ist eines, die Erinnerung zu bewahren, jedoch unser Leben können wir nur im Hier und Heute gestalten - in der Gegenwart. Der von der Kreisgemeinschaft geförderte Dialog zwischen Polen und Deutschen zeigt, daß es möglich ist, über Geschichte zu sprechen - auch über leidvolle Erfahrungen - und dennoch gemeinsame Wege in eine friedliche Zukunft zu gehen. Dem Vorstand der Kreisgemeinschaft sprach er seine Anerkennung für die intensiv gelebte Patenschaft aus und dankte besonders dem Vorsitzenden mit dem Wunsch auf weitere gute Zusammenarbeit. Es folgten die Gruß- und Dankesworte von Edmund Kucinski, dem Vorsitzenden des deutschen Kulturvereins "Heimat" aus Ortelsburg. Abschließend sprach der Zweite Vorsitzende, Dieter Chilla, die Schlußworte, wobei er besonders auf das geplante Ortelsburger Heimatseminar im April 2008 in Bad Pyrmont hinwies und leitete über zur Nationalhymne, mit der die Feierstunde endete. Danach wurde zunächst für das leibliche Wohl gesorgt. Reger Betrieb herrscht an den Bücherständen, den Fotoausstellungen, dem Informationsstand und bei den Familienforschern. Vor allem aber wurde geschabbert und plachandert. Mit dem Vorsatz: "Am 21. September 2008 sehen wir uns hier wieder - so Gott will", verabschiedeten sich die Teilnehmer.


03. November

Treffen der Ortelsburger Oberschulen – Die ehemaligen Schüler der Ortelsburger Oberschulen trafen sich in Bad Harzburg, die Hindenburgschüler als Mitglieder ihrer Vereinigung und die Ortulfschülerinnen als Gäste der Hindenburger, nachdem sich ihre Gemeinschaft vor zwei Jahren offiziell aufgelöst hat. Immerhin waren es noch 50 Ehemalige von beiden Schulen und 23 Gäste, darunter die Direktorin und die Deutschlehrerin der Zespolu Szkol Nr. 2 aus Ortelsburg (Szczytno), der Schule im Gebäude der ehemaligen Hindenburgschule. Bad Harzburg ist natürlich schon wegen seiner schönen Lage am Rande des Harzes und des etwas verträumten Charmes seiner älteren Architektur eine Reise wert. Um so mehr sicher, wenn man dort auch noch alte Freunde treffen kann, denen man nicht täglich begegnet. Ehemalige Hindenburger, und wenn sie auch nur ganz kurz diese Schule besucht haben, sollten sich einmal überlegen, ob sie sich nicht doch noch einmal zu einer Reise in den Harz entschließen können. Man lernt sich schnell kennen oder auch wieder kennen, schwache Erinnerungen werden aufgefrischt und verstärkt. Das Treffen begann am Freitagabend mit einem gemütlichen Beisammensein im "Braunschweiger Hof", dem neuen Domizil, nachdem im vergangenen Jahr die Gastronomie des Kurhauses neueren Planungen der Gemeinde weichen mußte. Bei gutem Essen und Trinken wurde es ein schöner Abend mit vielen Gesprächen in einem angenehmen Ambiente. Der Frühschoppen am Sonnabend morgen, in der Bierstube des Hotels, war dann die Fortsetzung des Abends, natürlich nicht nahtlos. Dort machte auch die Chronik der Schule erstmals die Runde. Dieses schwergewichtige Werk hatten unsere Gäste aus Ortelsburg mitgebracht. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Arbeit unserer Vereinigung und der heutigen Zespolu Szkol Nr. 2. Zweisprachig wird das Leben in diesem Schulgebäude über die Zeitläufe hinweg geschildert, beginnend mit der Errichtung als Seminargebäude 1884, die Zerstörung 1914, die Wiedereröffnung als Hindenburgschule 1924, die erneute starke Beschädigung 1945, den Wiederaufbau von 1956 bis hin zur Renovierung in den letzten Jahren zum "schönsten Gebäude der Stadt". In Wort und Bild kann die wechselvolle Geschichte eines Bauwerkes und des Lebens in ihm nachvollzogen werden. Die Chronik ist ein Unikat und verbleibt in der Schule.

Am Nachmittag begann die Jahresversammlung, an deren Anfang derer gedacht wurde, die uns in diesem Jahr für immer verlassen haben. Das waren Hans Joachim Mingo (Hindenburgschule) und Christa Linke geb. Fechner (Ortulfschülerin). Christa Linke war lange Jahre Sprecherin der Gemeinschaft. Sie werden uns unvergessen bleiben. Über den Stand und die Entwicklung der Finanzen berichtete Schatzmeister Erwin Syska. Zusammen mit dem Vorsitzenden Willi Berwein dankte er für die zum Teil recht großzügigen Spenden, wies aber auch auf die Schwierigkeiten hin, die im finanziellen Bereich durch die schwindende Mitgliederzahl entstehen. Kassenprüfer Horst Czeranski bestätigte die Ordnungsmäßigkeit der Zahlen und Belege. Die beantragte Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig. Nach den Grüßen der nicht teilnehmenden Mitglieder berichtete Schulkamerad und Kreisvorsitzender Edelfried Baginski aus der Arbeit der Kreisgemeinschaft. Das Kreistreffen der Ortelsburger zwei Wochen vor dem Schultreffen sei mit über 900 Teilnehmern wieder ein Erfolg gewesen. Die seit dem vergangenen Herbst neue politische Führung von Ortelsburg (Szczytno) habe zwar nicht teilgenommen, man rechne aber in Zukunft mit guter Zusammenarbeit. Es seien Bestrebungen im Gange, zwischen Herten und Ortelsburg (Szczytno) neue Patenschaftsbeziehungen zu knüpfen. Baginski wies auch auf ein Seminar zum Thema "Bekenntnisgeneration" im April kommenden Jahres in Bad Pyrmont hin und berichtete über die York-Jäger-Tage am neuen Standort Seedorf.

Die Direktorin Danuta Maroszek von der Zespolu Szkol Nr. 2 richtete eine kurze Ansprache an die Versammelten, die von der Deutschlehrerin Barbara Filipiak übersetzt wurde. Sie bedankte sich für die Einladung zu diesem Treffen, der sie und Frau Filipiak gern gefolgt seien. Sie wies darauf hin, daß die Kontakte zwischen den ehemaligen und den heutigen Lehren und Schülern zweier unterschiedlicher Schulen im selben Gebäude der Vertiefung des europäischen Gedankens dienen können und werden. Dazu kommt, daß diese Verbindungen durchaus auch die Motivation der Schüler zum Erlernen der deutschen Sprache befördern können. Die Besuche des Vorstandes unserer Vereinigung im vergangenen Jahr seien in diesem Sinne begrüßt worden. Selbstverständlich sei auch jeder private Besucher in der Schule herzlich willkommen. Abschließend lud Danuta Maroszek die Anwesenden ein, an dem traditionellen Abiturientenball im Januar 2008 teilzunehmen, und wünschte allen "gute Gesundheit, heitere Ausgeglichenheit und viel Freude im Leben". Der Vorsitzende berichtete kurz über Kontakte mit der Schülervereinigung der Gumbinner Oberschulen. Diese Vereinigung ist sehr aktiv, hat noch mehr als 350 Mitglieder und vergibt jährlich den "Gumbinner Heimatpreis" an Schüler für Arbeiten zum Thema Ostpreußen im weitesten Sinne. Natürlich wurde auch wieder darüber diskutiert, ob die seit mehr als 26 Jahren in Bad Harzburg stattfindenden Treffen fortgeführt werden sollen. Es ist naheliegend, daß eine Vereinigung, deren jüngste Mitglieder die 70 auch schon lange hinter sich haben, darüber sprechen muß. Mehrheitlich entschieden sich die Anwesenden, im kommenden Jahr wieder nach Bad Harzburg zu kommen. Als Termin wurde der 26. / 27. September 2008 festgelegt. Dann soll erneut erörtert werden, ob die Veranstaltung künftig im Zusammenhang mit dem Kreistreffen in Herne durchgeführt wird.

Am Sonnabend abend trafen sich die Teilnehmer wieder im "Goslarer Zimmer" des Hotels. Essen und Trinken kamen zu ihrem Recht und die intensiven Gespräche wurden fortgesetzt. Liebgard Grabosch und Susanne Borowski von den Ortulfschülerinnen hatten die Tische zusätzlich mit Immortellensträußchen und "Krowki" aus Gutstadt geschmückt, die von den Ortelsburger Gästen noch ergänzt wurden, ein Pianist unterhielt und erfreute die Anwesenden mit "Tischmusik". Gegen Ende des Abends wurde noch ein auf DVD übertragender privater Schmalfilm aus Ortelsburg in der Zeit von 1940 bis 1944 vorgeführt. Es waren natürlich überwiegend Personen im Vordergrund, aber hinter diesen sah man doch auch noch ein wenig vom alten Ortelsburg. Danach dankte der Vorsitzende allen Gästen und Ehemaligen für die Teilnahme am diesjährigen Treffen der ehemaligen Ortelsburger Oberschüler. Er wünschte eine gute Heimfahrt und sprach die Hoffnung aus, daß sich alle – und vielleicht noch ein paar mehr – im nächsten Jahr in Bad Harzburg gesund wiedersehen.